Studie: Der Europamarkt für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung im Industriebereich
Im ständigen Bestreben, die laufenden Kosten zu senken und ein optimales Qualitäts-Quantitäts-Verhältnis zu garantieren, installieren industrielle Endnutzer in letzter Zeit mehr und mehr moderne Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung vor Ort. Insgesamt beobachtet die Analyse im Zuge der steigenden Preise in der öffentlichen Wasserversorgung und der drastischen Preisrückgänge für entsprechende Systeme einen Trend hin zu firmeneigener Wasserversorgung und Abwasserbehandlung. Laut Matthew Barker, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan, befinden sich viele Unternehmen erst in der Beratungsphase, sodass der große Aufschwung noch bevorsteht.
Die wichtigsten Abnehmermärkte für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung sind die Lebensmittelindustrie, die pharmazeutische und die chemische Industrie sowie die Mikroelektronikindustrie. Vor allem in der Lebensmittelbranche, einschließlich der Brauindustrie, ist die Versorgung mit hohen Mengen an Reinstwasser absolut entscheidend. Daher werden laut Arantxa Mencia, Analystin bei Frost & Sullivan, moderne Aufbereitungstechniken weiter an Bedeutung gewinnen, wobei die Abkehr von der Chlorbehandlung dem Markt noch zusätzlich Auftrieb verleiht.
Zu den bereits gut etablierten Techniken zählen die Demineralisierung und die Aufbereitung mit Aktivkohle; innovativer sind Methoden wie Membrantrenntechnik, UV-Aufbereitung und Ozonisierung. Entsprechend ist vor allen in den neueren Sektoren mit einem starken Wachstum auch über den Prognosezeitraum (2007) hinaus zu rechnen.
Der Sektor für Wasseraufbereitung über Membrantrenntechnik wird seine überaus dominante Position im Markt weiter ausbauen und in puncto Nachfrage sämtliche andere Bereiche weit in den Schatten stellen. Im Jahr 2007 soll fast die Hälfte aller Umsätze mit dieser Technologie erwirtschaftet werden. Für diesen Höhenflug sind insbesondere der Preisrückgang für die Systeme und die zunehmende Akzeptanz von Membranprodukten verantwortlich. Gleichzeitig profitiert der Sektor von der wachsenden Zahl an Anlagen, die bereits erfolgreich laufen und folglich positive Referenzen bringen. Aus denselben Gründen steigt auch die Nachfrage nach Ozonisierungs- und UV-Systemen.
Die reiferen Märkten für Demineralisierung und Aktivkohle werden weniger große Umsatzzunahmen verbuchen können. In den nächsten sechs Jahren ist mit rückläufigen Anteilen am Gesamtumsatz der Branche zu rechnen. Im Bereich Demineralisierung wird sich nach 2007 vor allem der Aufschwung umweltfreundlicherer und vielseitigerer Technologien negativ bemerkbar machen.
Im Gesamtmarkt für Anlagen zur Prozesswasseraufbereitung im Industriebereich sind derzeit zwischen 200 und 250 Unternehmen aktiv. Das Angebotsspektrum reicht von multinationalen schlüsselfertigen Anlagen bis hin zu Spezialteilen. Die drei Marktführer Vivendi Water Systems, Ondeo Degrémont und die BWT-Gruppe erwirtschaften momentan gemeinsam einen Umsatzanteil von 21,8 Prozent.
Bei den Ländermärkten dominiert Deutschland, wobei hier jedoch aufgrund der zunehmenden Saturierung von einem leichten Rückgang auszugehen ist. An zweiter Stelle folgt Großbritannien mit einem enormen Wachstumspotenzial. Äußerst positiv sind die Aussichten auch in Frankreich, Spanien und Portugal, wo mit einem Ausbau der Abnehmermärkte und mit einem wachsenden Bewusstsein für die Vorzüge der Prozesswasseraufbereitung zu rechnen ist.