GSF beteiligt sich an Experten-Netzwerk zur Lebensmittelsicherheit

13.10.2004

Das GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit beteiligt sich mit dem Institut für Toxikologie (Prof. Dr. Martin Göttlicher) und dem Institut für Ökologische Chemie (Dr. Karl-Werner Schramm) an dem CASCADE Exzellenz-Netzwerk "Lebensmittelsicherheit".

Im Forschungsbereich von CASCADE bearbeiten die beiden GSF-Institute die Bereiche (Work Packages) "Analytische Methoden für spezielle Chemikalien in der Nahrung" ("Analytical Methods for selected chemicals in food samples"), "Auswirkung von Kontaminationen der Nahrung auf das menschliche Genom und Interpretation genetischer Information" ("Nutrigenomics") und "Mechanismen der Entstehung von Erkrankungen" ("Mechanisms of disease development"). Die GSF-Institute entwickeln dabei analytische Methoden für ausgewählte chemische Kontaminationen in der Nahrung und untersuchen in kultivierten Zellen bzw. Tiermodellen, wie Kontaminationen und Bestandteile der Nahrung über die Regulation von zellulären Rezeptoren die Gesundheit beeinflussen.

Außerdem nimmt die GSF am CASCADE-Doktorandenprogramm, an einer "Summer School" und an Maßnahmen zur Kommunikation des innerhalb von CASCADE gewonnenen Wissens ("Spread of Excellence") teil.

"Im Mittelpunkt von CASCADE steht jedoch nicht ausschließlich die Forschung, sondern auch die europaweite Vernetzung von Kompetenz, Wissen und Dienstleistung. Die Einflüsse der Umwelt und der Ernährung auf unsere Gesundheit können nur durch die Zusammenarbeit vieler Disziplinen wie der chemischen Analytik, der Zell- und Molekularbiologie, der Genetik und der Risikobewertung verstanden und angemessen beurteilt werden. CASCADE wird einen wichtigen Beitrag leisten, fragmentierte Forschungsstrukturen durch interdisziplinäre Aktivitäten bei der Grundlagenforschung und der Risikoabschätzung zu überwinden und dadurch das komplette europäische Forschungspotenzial zu nutzen", so Prof. Dr. Martin Göttlicher vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit.

Als Förderung erhalten die 17 Partner über fünf Jahre einen Zuschuss von 14 Millionen Euro zu ihren Forschungsprojekten und ihren gemeinsamen Aktivitäten zu Vernetzung und Kommunikation von Wissen. Alle durch CASCADE vernetzten europäischen Forschungszentren beschäftigen sich unter der Koordination des Karolinska Institutets in Stockholm mit den Gefahren chemischer Kontaminationen in Lebensmitteln.

Über CASCADE: CASCADE (Chemicals as contaminants in the food chain: a Network of Excellence for research, risk assessment and education) wurde von der europäischen Kommission im 6. Rahmenprogramm, Themenbereich "Qualität und Sicherheit der Nahrung", gegründet.

Der wissenschaftliche Schwerpunkt liegt bei der Auswirkung komplexer Mischungen chemischer Kontaminationen auf Hormonsysteme. Diese wirken über Rezeptoren im Zellkern und sind bei vielen pathologischen Prozessen beteiligt, etwa der Tumorentstehung, dem Tumorwachstum, Stoffwechselerkrankungen, Übergewicht und koronare Herzerkrankungen.

Innerhalb von fünf Jahren wollen die beteiligten Molekularbiologen, Chemiker, Epidemiologen, Ökotoxikologen, Physiologen und Endokrinologen des CASCADE-Netzwerks die Auswirkungen und Schwellenwerte von chemischen Rückständen in der Nahrungskette untersuchen und die Messmethoden vereinheitlichen.

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