Farbstoff-Hersteller DyStar streicht 800 von 1800 deutschen Stellen
(dpa) - Der Textilfarbstoff-Hersteller DyStar (Frankfurt) will bis 2007/08 fast die Hälfte seiner 1800 Stellen in Deutschland abbauen. Insgesamt gehe es um rund 800 Stellen an alle deutschen Standorten, sagte ein Sprecher des einstigen Joint Ventures von BASF, Bayer und Hoechst am Freitag in Frankfurt. Rund 450 Stellen sollen bereits 2005 wegfallen. Grund seien die Kosten und eine Marktverschiebung nach Asien, wohin auch DyStar Stellen verlagern wolle. Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland der IG BCE forderte, es müsse alles getan werden, um den Betroffenen eine neue Beschäftigung zu vermitteln.
Besonders betroffen sind die Standorte Ludwigshafen und Frankfurt. So will DyStar 2005 eine Produktion mit 57 Mitarbeitern in Frankfurt- Fechenheim schließen und in der Zentrale 140 von derzeit 550 Stellen abbauen. Bis 2007/08 sollen in der Zentrale weitere 45 Stellen wegfallen. In Ludwigshafen werden im kommenden Jahr 50 von 370 Stellen abgebaut, bis 2007/08 folgen 220 weitere, wenn die Produktion von Küpenfarbstoffen nach Asien verlagert wird. In Leverkusen sind im kommenden Jahr 175 Stellen betroffen, bei 110 davon werde ein Outsourcing geprüft. Danach werden noch 85 Stellen dort abgebaut. In Brunsbüttel fallen kommendes Jahr 22 von 180 Stellen weg.
Die Textilfarbstoffhersteller litten unter einem von asiatischen Billiganbietern verursachten Preisverfall und unter der Abwanderung der Textilhersteller nach Asien, teilte Dystar mit. Sie müssten sich schnell an diese «dramatischen Marktveränderungen» anpassen. Das 1995 gegründete Joint Venture war erst im August von dem US-Finanzinvestor Platinum Equity übernommen worden und erwirtschaftete 2003 einen Umsatz von rund 800 Millionen Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit weltweit noch 3800 Mitarbeiter.
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