Vioxx-Rückruf bringt US-Pharmariesen Merck starken Gewinnrückgang
(dpa) - Der weltweite Rückruf des Arthrose- und Schmerzmedikaments Vioxx hat das Ergebnis des amerikanischen Pharmaunternehmens Merck & Co. im Schlussquartal und Gesamtjahr 2004 stark belastet. Hintergrund sind Rückstellungen für Rechtskosten in Höhe von 604 Millionen Dollar (465 Mio Euro). Hinzu kamen massive Umsatzausfälle. Vioxx war einer der Merck-Bestseller gewesen. Das Medikament war Ende September vom Markt genommen worden, weil Merck erhöhte Herzanfall- und Schlaganfall-Risiken festgestellt hatte.
Der Quartalsgewinn fiel um 21 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (846 Mio Euro) oder 50 (Vorjahresvergleichsabschnitt: 62) Cent je Aktie. Der Quartalsumsatz legte nur um zwei Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar zu, gab Merck bekannt. Merck bezifferte den Umsatzausfall durch den Vioxx-Rückruf auf 700 Millionen Dollar bis 750 Millionen Dollar.
Der Jahresumsatz legte ebenfalls nur um zwei Prozent auf 22,9 Milliarden Dollar zu. Der Jahresgewinn schrumpfte auf 5,8 (6,8) Milliarden Dollar oder 2,61 (3,03) Dollar je Aktie.
Die Gesellschaft sieht sich inzwischen Schadenersatzklagen von Patienten und Investoren gegenüber und hat bisher noch keine Rückstellungen für eventuelle Schadenersatzzahlungen vorgenommen, sondern lediglich die Mittel für die Verteidigung gegen die Klagen auf nunmehr 675 Millionen Dollar aufgestockt. Zum Jahresende gab es nach Merck- Angaben rund 575 Klagen von 1400 Klägergruppen. Es gab auch mehrere Investorenklagen wegen angeblicher Verletzung von Wertpapiergesetzen.
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