UN-Konferenz zu «Dreckigem Dutzend» besonders giftiger Substanzen
(dpa) - Der weltweite Ausstieg aus der Produktion giftiger Chemikalien, dem so genannten Dreckigen Dutzend, steht im Mittelpunkt einer am Montag in Uruguay eröffneten Konferenz der Vereinten Nationen (UN). Bei der ersten Vertragsstaatenkonferenz der Stockholmer Konvention über langlebige organische Schadstoffe (POPs) wollen etwa 800 Teilnehmer aus 130 Ländern in dem Seebad Punta del Este vor allem ein Gremium einsetzen, das Vorschläge zur Aufnahme weiterer Substanzen mit POP-Eigenschaften in die vertraglichen Regelungen prüft.
POP ist die Abkürzung für das englische «persistent organic pollutants». Der Begriff bezeichnet eine Gruppe giftiger, besonders schwer abbaubarer Verbindungen, die über Ländergrenzen hinweg ein ernstes Gesundheitsrisiko und eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Unter der Regie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) wurde in Stockholm 2001 die entsprechende Übereinkunft zum Ausstieg aus der Produktion und Verwendung der zwölf gefährlichsten Chemikalien vereinbart.
Beim «Dreckigen Dutzend" handelt es sich meist um Inhaltsstoffe von Pestitziden, Abfallprodukte der Chemie-Industrie sowie um Stoffe aus der Abfallverbrennung wie zum Beispiel Dioxine. Die Übereinkunft von Stockholm betrifft zunächst folgende Stoffe: Aldrin, Chlordan, DDT, Dieldrin, Endrin, Heptachlor, Mirex, Toxaphen, Hexachlorbenzol, PCB, Dioxine und Furane.
Das Stockholmer Übereinkommen sieht die Möglichkeit vor, dass einzelne Länder Ausnahmen zur weiteren Anwendung von DDT zur Malariamücken-Bekämpfung beantragen können. Solche Ausnahmen sind jedoch auf drei Jahre befristet und verlangen die Entwicklung umweltgerechter Alternativen. Die Konferenz in Uruguay will Wege diskutieren, bei der Suche nach solchen Alternativen zu helfen.
Schließlich wollen die Vertragsstaaten Leitlinien zur Anwendung möglichst der jeweils modernsten zur Verfügung stehenden Technik verabschieden, um eine Verringerung von POP-Emissionen aus Verbrennungsanlagen oder Metallschmelzen zu erreichen. Auf der Tagesordnung steht auch die Frage der Finanzierung alternativer Techniken in Entwicklungsländern.
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