Europäischer Forschungsetat in Gefahr - EuCheMS reagiert bestürzt auf Kürzungsvorschläge
Die Europäische Vereinigung für Chemische und Molekulare Wissenschaften (European Association for Chemical and Molecular Sciences, EuCheMS), in der chemiewissenschaftliche Organisationen aus über 35 europäischen Ländern zusammengeschlossen sind, die über 150.000 Chemikerinnen und Chemiker vertreten, hat mit Bestürzung auf den Vorschlag der europäischen Ratspräsidentschaft reagiert, wonach der Forschungsetat nicht mehr, wie von der EU-Kommission vorgeschlagen, verdoppelt werden soll. Stattdessen ist von einer Reduzierung des vorgesehenen Budgets für das 7. Forschungsrahmenprogramm (ab 2007) von 45 bis 69 Prozent die Rede. "Dieser Vorschlag kann von der EuCheMS nur entschieden abgelehnt werden. Die europäische Chemie wie auch andere Natur- und Ingenieurwissenschaften sind dringend auf Forschungsgelder angewiesen, wenn sie die Wirtschaft beleben und den Wohlstand in Europa sichern bzw. verbessern sollen", sagte Professor Dr. Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), der zweitgrößten Mitgliedsgesellschaft in der EuCheMS.
Das Konzept des 7. Forschungsrahmenprogramms wurde von vielen wissenschaftlichen Gesellschaften und Organisationen in Europa begrüßt. Es will nicht nur zukunftsfähige Forschungsgebiete unterstützen, sondern sieht auch die Gründung eines Europäischen Forschungsrates vor. Das Forschungsprogramm müsste bei den deutlichen Mittelkürzungen stark überarbeitet und drastisch beschnitten werden. Damit würde die technologische Entwicklung in Europa gebremst, was zu Wettbewerbs- und Standortnachteilen gegenüber Nordamerika und einigen asiatischen Ländern führen dürfte. "Europa braucht Forschung und Entwicklung der Spitzenklasse, und die gibt es nicht umsonst", sagte Koch. Der Anteil für Forschung und Entwicklung am europäischen Gesamthaushalt beträgt derzeit lediglich vier Prozent, während sich die Agrarsubventionen auf knapp 50 Prozent belaufen.
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