Prof. Frank Glorius erhält BASF Catalysis Award 2005

13.07.2005

Für seine herausragenden Beiträge zu katalytischen Verfahren für die organische Synthese erhält Professor Dr. Frank Glorius von der Universität Marburg heute den BASF Catalysis Award 2005. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung überreicht Dr. Stefan Marcinowski, Mitglied des Vorstands der BASF und Sprecher der Forschung, auf dem "Heidelberg Forum of Molecular Catalysis", einer internationalen Fachtagung, die gemeinsam von der Universität Heidelberg, der BASF Aktiengesellschaft und dem Sonderforschungsbereich 623 "Molekulare Katalysatoren" organisiert wird.

Der 32-jährige Chemiker Dr. Frank Glorius, seit Dezember 2004 Professor für Organische Chemie an der Universität Marburg, verfolgt in seinen Forschungsarbeiten das Ziel, die Synthese organischer Moleküle durch die Implementierung neuer Katalyse-Konzepte wesentlich zu vereinfachen. Dabei stehen sowohl die Entwicklung neuer Transformationen als auch die Steigerung von Selektivität und Effizienz chemischer Prozesse im Mittelpunkt seines Interesses. Ihren Nutzen zeigen die entwickelten Methoden durch ihre Anwendung in Synthesen von biologisch aktiven Verbindungen und Naturstoffen (Coniin, Isooncinotin). In drei wichtigen Bereichen (Kreuzkupplungsreaktionen, asymmetrische Pyridinhydrierung, organokatalysierte "konjugierte" Umpolung) erzielte Professor Dr. Frank Glorius bereits Fortschritte, die in der Fachwelt für Aufsehen sorgten.

Viele organische Reaktionen laufen nicht selbstständig ab, erst die Hilfestellung durch einen Katalysator macht sie möglich. Häufig wird diese Rolle von Metallatomen übernommen, die mit einem bestimmten Ligand verknüpft sind. Die Arbeitsgruppe von Professor Glorius hat unter anderem eine neue Klasse von Liganden entwickelt, die das katalytisch aktive Metall umschließen wie eine Auster ihre Perle. Der Ligand (Auster) kann sich dabei öffnen oder schließen und so das Metall (Perle) durch Abschirmung schützen oder aber durch Öffnung zugänglich machen. Diese ungewöhnlichen Liganden ermöglichen die Katalyse ansonsten schwieriger Kreuzkupplungsreaktionen, die beispielsweise für den Aufbau von Pharmawirkstoffen wichtig sind.

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