AOK-Studie: Bei Arzneien ließen sich 3,9 Milliarden Mark sparen
Berlin (dpa) - Die Kassenärzte hätten nach einer AOK-Studie bei Arzneien im ersten Halbjahr 2001 rund 3,9 Milliarden Mark (1,99 Mrd. Euro) sparen können, ohne dass die medizinische Qualität gelitten hätte. Dies ergab eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WiDO) auf Basis von AOK-Daten. Danach hätten die Ärzte vor allem durch den Verzicht auf teure Schein-Innovationen Geld sparen können. Auch hätten sie mehr preisgünstige Nachahmerprodukte verordnen können.
Die Arzneiausgaben waren im ersten Halbjahr 2001 um elf Prozent auf fast 22 Milliarden Mark hochgeschnellt. Der Ausgabenschub hat die ohnehin enge Finanzlage der Kassen weiter verschärft. Bis Ende Juni hatten die Kassen bereits ein Defizit von fünf Milliarden Mark.
Unterdessen hielt die Kritik der Pharmaindustrie an dem ersten Entwurf für die geplante Arznei-Positivliste an. Nach Angaben des Bundesfachverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) dürften die Ärzte 19,3 Prozent der derzeit verordnungsfähigen Mittel nicht mehr auf Kassenkosten verordnen, wenn die Liste käme. Dies entspreche knapp acht Milliarden Mark der bisherigen Kassenausgaben für Arzneien. Bei der Positivliste dürfen Ärzte nur Medikamente auf Kassenrezept abgeben, die dort aufgeführt sind.
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