Yzer: "Vertrauen in den Pharmastandort Deutschland schwindet"
Rückgaenge bei Umsätzen und Beschäftigung
Nachdem sich die zahlreichen regulatorischen Eingriffe in den Arzneimittelmarkt schon 2003 negativ auf die Branche niedergeschlagen hätten, seien die Befürchtungen nun eingetreten: "Insbesondere die auf 16 Prozent angehobenen Zwangsrabatte haben die Ertragslage der VFA-Mitgliedsunternehmen erodieren lassen", so Yzer weiter. Durch die Wiedereinführung von Festbeträgen auf patentgeschützte Produkte werde der für die Branche essentielle Patentschutz ausgehöhlt. Für Investitionen und Aufwendungen in Forschung und Entwicklung sei kein Erhöhungsspielraum mehr vorhanden gewesen - sie seien 2004 faktisch stagniert. In der Konsequenz sei der Anteil Deutschlands am Pharma-Weltmarkt erneut spürbar zurückgegangen.
Dass dennoch eine Rekordzahl von 35 Arzneimittelinnovationen auf den Markt gebracht werden konnte, unterstreiche das Innovationspotential einer Branche, die ihre Investitionen besonders langfristig planen müsse. In der Regel sei pro neuem Wirkstoff ein Vorlauf von 12 Jahren nötig, der durchschnittlich 800 Millionen US-Dollar verschlinge, erläuterte Yzer. Unter den 35 Neueinführungen des vergangenen Jahres befänden sich allein sechs neue Präparate gegen Krebserkrankungen. Sie wirkten gezielter, fänden neue Angriffspunkte oder versprächen Erfolg bei bisher unbehandelbaren Krebsarten. Fünf der Neueinführungen ermöglichten neue und bessere Therapien gegen die in Deutschland häufigste Todesursache, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Für die Zukunft erwarte die Mehrheit der VFA-Mitgliedsunternehmen zumindest eine Normalisierung der Situation am Standort Deutschland. Immerhin ein knappes Drittel könne sich sogar vorstellen, die F&E-Aufwendungen wieder zu erhöhen. "Ob die Unternehmen diese Mittel aber in Deutschland einsetzen werden, wird wesentlich davon abhängen, wie die Politik die Weichen am Pharmastandort Deutschland stellt", so die Prognose der Verbandschefin.
Meistgelesene News
Themen
Organisationen
Weiterführender Link
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.