Giftcocktail in neuen Autos
BUND fordert strenges EU-Chemikaliengesetz
Die Innenraumluft von Autos ist mit nahezu 100 verschiedenen giftigen Chemikalien belastet. Das ergaben Untersuchungen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und seiner österreichischen Schwesterorganisation "Global 2000" an sechs PKW-Modellen. In den Autos von Opel, Mercedes-Benz und Renault wurden neben den als krebserregend geltenden Substanzen Formaldehyd und Benzol mehr als 50 flüchtige organische Verbindungen (VOC) in zum Teil gesundheitsschädlichen Konzentrationen nachgewiesen. Verwendet werden diese Chemikalien in Lacken und Textilfarben. Sie gelangen durch Ausgasung in den Innenraum und können sich auch als hauchdünner Film an den Innenseiten der Autoscheiben ablagern. Die Messungen ergaben, dass die Chemikalien bei Sonneneinstrahlung deutlich intensiver ausgasen. Der höchste gemessene VOC-Wert betrug 15 Milligramm pro Kubikmeter Raumluft. VOC-Belastungen ab einem Milligramm können bei empfindlichen Personen Augen-, Atemwegs- und Hautreizungen hervorrufen. Autos der Marken Mitsubishi, Volkswagen und Alfa Romeo wiesen ebenfalls erhöhte VOC-Werte auf.
Die rund 100 gefundenen Chemikalien würden in der Europäischen Union seit langem eingesetzt und gehörten zu den rund 100.000 sogenannten "Altstoffen". Nur für einige dieser Stoffe, deren Gefährlichkeit eher zufällig entdeckt worden sei, gebe es geeignete Analysemethoden. Um alle Altstoffe genau untersuchen und schädliche Substanzen ersetzen zu können, müsse die derzeit auf europäischer Ebene verhandelte Chemikalienverordnung REACH möglichst streng ausgelegt werden. Anfang Oktober wird der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments über den umstrittenen Gesetzentwurf zu REACH abstimmen.
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