Helmholtz-Forscher in der Elf der Wissenschaft

14.06.2006

Drei Wissenschaftler aus Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft sind für die "Elf der Wissenschaft" ausgewählt worden. "Was für den Fußball gilt, trifft auch auf die Wissenschaft zu: Wir brauchen starke Spieler, die Tore schießen", sagt Professor Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. Das Wissenschaftsmagazin "Bild der Wissenschaft" und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft haben deshalb elf Forscherinnen und -forscher ausgewählt, die noch unter 40 Jahren alt sind und dennoch in ihrer jeweiligen Disziplin bereits einen Durchbruch erreicht haben.

Professor Dr. Andreas Lendlein (37) am Teltower Institut für Polymerforschung des GKSS-Forschungszentrums entwickelt Kunststoffe, die ein Formgedächtnis besitzen. Diese speziellen Polymere nehmen unter der Einwirkung von Wärme, UV-Licht oder einem Magnetfeld ihre ursprüngliche Form wieder an. Lendlein konzentriert sich dabei auf biokompatible Kunststoffe, die sich als Nahtmaterialien für die Chirurgie eignen. Solche Fäden können zum Beispiel im Vorfeld verknotet werden, denn dies ist direkt an der Wunde eine knifflige Arbeit. Vor dem Vernähen wird der Knoten gelöst. Unter zum Beispiel einer Wärmelampe bildet sich der Knoten dann automatisch wieder und bleibt. Interessant sind auch Nahtmaterialien, die sich eine Zeitlang elastisch mit der Wundheilung zusammenziehen und sich anschließend auflösen.

Der Festkörperphysiker Dr. Igor Gornyi (32) berechnet am Forschungszentrum Karlsruhe, wie elektrische Ladungen durch Nanostrukturen transportiert werden. Denn in diesen winzigen Abmessungen spielen Quanteneffekte die entscheidende Rolle. Durch die Randbedingungen der jeweils gegebenen Geometrie und der vorhandenen Fehlstellen sind diese jedoch extrem schwer zu modellieren. Die Arbeiten des jungen Theoretikers aus St. Petersburg zeigen, welche Vorgänge in Nanodrähten und Nanoröhrchen, beispielsweise aus Kohlenstoffatomen, dominieren und wie sich solche Strukturen für eine Nanoelektronik der Zukunft nutzen lassen.

Krebs wird nicht nur durch genetische Schäden, sondern etwa genauso häufig auch durch so genannte epigenetische Fehler bei der Interpretation von Genen ausgelöst. Dr. Frank Lyko (35) vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg forscht an einem neuen Ansatz zur Bekämpfung von Krebs, indem er versucht, solche epigenetischen Fehler rückgängig zu machen. Dabei gelang es ihm bereits, einige Hemmstoffe zu isolieren, die bestimmte epigenetische Mechanismen blockieren und so das Tumorwachstum unterdrücken.

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