Bayer MaterialScience errichtet World-Scale-Anlage für Chlorrecycling in Shanghai

Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie erstmals in großindustriellem Maßstab eingesetzt

22.09.2006

Für die Herstellung der Polyurethan-Rohstoffe MDI und TDI am integrierten Standort Shanghai plant die Bayer MaterialScience AG die Errichtung von World-Scale-Produktionsanlagen. Das für diese Anlagen benötigte Chlor werde in der weltweit größten Salzsäure-Recyclinganlage der Welt direkt vor Ort produziert. Diese neue Salzsäure-Elektrolyse von Bayer MaterialScience mit einer Jahreskapazität von 215.000 Tonnen Chlor befindet sich zurzeit im Bau und soll im Jahr 2008 in Betrieb genommen werden. In der Anlage wird die von Bayer MaterialScience gemeinsam mit Partnern entwickelte innovative Sauerstoffverzehrkathoden-Technologie (SVK) zum ersten Mal im großindustriellen Maßstab eingesetzt.

Die als Nebenprodukt bei der Isocyanat-Herstellung anfallende Salzsäure wird in der Elektrolyse mit Hilfe von elektrischer Energie und Sauerstoff als zusätzlichem Reaktionspartner in Chlor und Wasser zerlegt. Das gewonnene Chlor wird erneut zur Isocyanat-Herstellung eingesetzt und damit in einem Kreislauf gefahren. Die als Kathode geschaltete, Sauerstoff verbrauchende Elektrode wird als Sauerstoffverzehrkathode bezeichnet und hat der neuen Technologie ihren Namen gegeben.

Bayer MaterialScience hat das SVK-Verfahren gemeinsam mit den Partnern UhdeNora und DeNora Nordamerika und der Bayer Technology Services GmbH bis zur Industriereife entwickelt.

"Gegenüber dem bei Bayer seit vielen Jahren etablierten Diaphragmaprozess kommt das SVK-Verfahren mit rund 30 Prozent weniger elektrischer Energie aus", erklärt Dr. Christian Ohm, Leiter der Business Unit Inorganic Basic Chemicals, in der die SVK entwickelt wurde. "Das technische Prinzip entspricht einem Brennstoffzellenprozess. Durch die Einspeisung von gasförmigem Sauerstoff können wir die Elektrolyse mit deutlich verringerter Spannung betreiben", erläutert er weiter. Die neue Anlage in Shanghai wird von Bayer MaterialScience zusammen mit Bayer Technology Services und UhdeNora gebaut.

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