Erfolgreiche Biotechnologie-Kooperation: Neue mikrobielle EPS-Bildner

Neue "Bio-Kunststoffe" aus Zuckerrüben & Co.

09.10.2006

Die BRAIN AG und die Degussa AG haben eine Forschungs- und Entwicklungskooperation in der weißen Biotechnologie erfolgreich abgeschlossen. Ziel dieser Zusammenarbeit war die Bereitstellung neuer Mikroorganismen zur Herstellung neuartiger "biologischer Kunststoffe" aus Zuckerrüben, Zuckerrohr und anderer nachwachsender Rohstoffe. Degussa strebt dadurch eine größere Unabhängigkeit von klassischen petrochemischen Rohstoffen an. Gleichzeitig sollen umweltfreundliche Produktionsverfahren entwickelt.

Wasserlösliche, polymere Verdicker haben eine große wirtschaftliche Bedeutung und werden in vielen Industriezweigen verwendet. Dazu zählen unter anderem die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie technische Anwendungen als Bohr- oder als Flockungshilfsmittel. Der Gesamtmarkt für diese Anwendungen liegt bei mehreren 100.000 Tonnen pro Jahr. Zur Zeit handelt es sich bei den Verdickern häufig um Polyacrylate sowie Derivate. Diese zumeist preiswerten Produkte zeigen zwar gute anwendungstechnische Eigenschaften, sie sind jedoch nicht biologisch abbaubar und stellen somit eine ökologische Belastung dar.

Zudem basieren die Produkte auf immer knapper und damit teurer werdenden petrochemischen Ressourcen. Dies ist Anlass, die Suche nach alternativen Quellen für biologische Polymere zu beschleunigen, da sie im Bereich technischer Anwendungen heute noch ein Schattendasein führen.

Ziel des nunmehr abgeschlossenen Projekts unter Leitung von Degussa und mit Beteiligung von BRAIN war deshalb die Etablierung eines wettbewerbsfähigen, biotechnologischen Verfahrens zur Herstellung mikrobieller Biopolymere als wasserlösliche Verdicker. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aus Mitteln des Programms "Nachhaltige Bioproduktion" gefördert. Im Rahmen des Projektes hat die BRAIN AG ihre proprietären und hochkomplexen BioArchive sowie über ein rationales Bioprospecting weitere lukrative Habitate (Früchte, verschiedene Nahrungsmittel, marine Lebensräume, spezielle zuckerreiche Umweltproben etc.)

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