Element 111 erhält den Namen Roentgenium (Rg)
Ein internationales Forscherteam um Professor Sigurd Hofmann hatte das Element 111 im Jahr 1994 erstmals nachgewiesen. Damals wurden in Experimenten an der Beschleunigeranlage der GSI drei einzelne Atome des neuen Elements beobachtet. In weiteren Experimenten an der GSI und im Beschleunigerlabor RIKEN in Japan konnten seitdem weitere Atome des Elements 111 nachgewiesen werden, die die Entdeckung zweifelsfrei bestätigten.
Daraufhin hat der internationale Chemikerverband IUPAC im Jahr 2003 das Element 111 offiziell anerkannt und die GSI als Erstentdecker aufgefordert einen Namensvorschlag zu machen. Im Jahr 2004 wurde der Name Roentgenium mit dem chemischen Symbol Rg akzeptiert. Heute, fast auf den Tag genau 111 Jahre nach der Entdeckung der Röntgenstrahlen, wurde das Element 111 auf den Namen Roentgenium getauft. Roentgenium ist zurzeit das schwerste offiziell anerkannte chemische Element. Es ist 272-mal schwerer als Wasserstoff.
Um das Element 111 herzustellen, müssen die Forscher einen Atomkern erzeugen, der aus 111 Protonen besteht. Deshalb verwendeten die Forscher bei der GSI die zwei Elemente Nickel und Bismut. Mit dem 120 Meter langen Ionenbeschleuniger der GSI beschleunigten sie Nickel-Ionen auf hohe Geschwindigkeiten, etwa 30.000 Kilometer pro Sekunde. Die Nickel-Ionen schossen sie auf eine dünne Folie aus Bismut. Durch die hohe Geschwindigkeit wird die Abstoßung zwischen den Atomkernen der beiden Elemente überwunden und sie können zu einem Atom des Elements 111 verschmelzen. Dabei entsteht im Mittel nur ein Atom Roentgenium in einer knappen Woche. Insgesamt konnte die GSI bisher sechs Atome des Elements Roentgenium herstellen.
Roentgenium ist nicht stabil. Es zerfällt nach wenigen tausendstel Sekunden und wandelt sich über radioaktiven Zerfall in mehreren Stufen in andere leichtere Elemente um. Dabei sendet es jeweils ein Alpha-Teilchen aus. Mit einem empfindlichen Nachweis-Detektorsystem können die Forscher diese ausgesandten Alpha-Teilchen exakt vermessen und erst somit das neue Element eindeutig identifizieren.
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