Wacker stiftet "Institut für Siliciumchemie" an der Technischen Universität München

22.12.2006

Die Wacker Chemie AG stiftet ein "Institut für Siliciumchemie" in der Fakultät für Chemie der Technischen Universität München. Die Leitung liegt beim Lehrstuhl für Makromolekulare Chemie, der künftig den Namen von Wacker trägt. Eine entsprechende Vereinbarung haben die TUM und der Münchner Chemiekonzern heute unterzeichnet. Wacker übernimmt für einen Zeitraum von mindestens sechs Jahren die vollständige Finanzierung des neuen Instituts, der Wacker-Lehrstuhl wird anteilig gefördert. Insgesamt stellt der Chemiekonzern hierfür 6 Mio. EUR zur Verfügung. Die Stiftungsmittel werden für Forschungsprojekte und Stipendien sowie für forschungs- und projektbezogene Anschaffungen eingesetzt. Aus dem Institut können unter anderem etwa 50 Doktoranden über Stipendien finanziert werden.

Die Leitung des WACKER-Lehrstuhls und des neuen Instituts wird Prof. Dr. Bernhard Rieger übernehmen, dessen Berufung rechtzeitig zur Vertragsunterschrift perfekt war. Das neue Institut wird im Chemiegebäude der TUM in Garching untergebracht und soll bereits Anfang kommenden Jahres seine Arbeit aufnehmen.

Vor allem das Gebiet der oligo- und polymeren, organofunktionalisierten Siliciumverbindungen mit ihren teilweise noch ungeklärten Struktur-Wirkungsbeziehungen ist ein attraktives Feld für die Grundlagenforschung an dem neuen Institut. Hier geht es in der Anwendung zum Beispiel um die Entwicklung neuer Werkstoffe, deren Eigenschaften maßgeschneidert werden und die auch bisher nicht kombinierbare Eigenschaften in sich vereinen, etwa hohe Härte, Wasserabweisung, Gasdurchlässigkeit, UV-Stabilität, Temperaturbeständigkeit, niedrige Entflammbarkeit und hohe Tieftemperaturflexibilität. Weitere Forschungsschwerpunkte werden unter anderem leitfähige Silicium-Polymere und -Hybridpolymere, die Chemie der Beschichtung von Oberflächen und Silicium-Nanopartikel sein. Dabei soll die interdisziplinäre Forschung an den Grenzflächen zur Physik, Biotechnologie, Pharmazie, Umweltchemie und zu den Materialwissenschaften besonders berücksichtigt werden.

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