Merck wegen Serono-Übernahme mit Verlust im ersten Quartal
(dpa) Merck hat nach der Milliardenübernahme des Schweizer Biotechnologie- Unternehmens Serono im ersten Quartal 2007 weniger verdient als im Vorjahr. Unter dem Strich sei wegen hoher Sonderbelastungen ein Verlust von 6,0 Millionen Euro entstanden, teilte die Merck KGaA in Darmstadt mit. Im Vorjahr war noch ein Überschuss von 184,4 Millionen Euro erzielt worden. Das operative Ergebnis stieg um 11,4 Prozent auf 321,3 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte vor allem durch die Serono-Übernahme um 37 Prozent auf 2,168 Milliarden Euro.
Beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) musste Merck einen deutlichen Rückgang um 53,3 Prozent auf 125,5 Millionen Euro hinnehmen. Für das Gesamtjahr rechne das Unternehmen mit einem organischen Umsatzwachstum im oberen einstelligen Bereich und einer Zunahme des operativen Ergebnisses im deutlich zweistelligen Bereich, teilte Merck KGaA mit. In diesen Prognosen sei die Generika-Sparte nicht berücksichtigt, die möglicherweise in den kommenden Monaten verkauft werden soll.
«Mit der Integration von Serono hat sich Merck neu positioniert, aufbauend auf führende Arzneimittelforschung mit Kompetenzen für biotechnologische und chemisch definierte Arzneimittel», sagte der scheidende Vorsitzender der Merck-Geschäftsleitung, Michael Römer. «Diese große Akquisition wird die diesjährigen Geschäftsergebnisse - sowohl Gesamterlöse als auch Gewinn - stark beeinflussen.» Der Merck- Chef soll auf der Hauptversammlung an diesem Freitag von dem ehemaligen Lufthansa-Finanzvorstand Karl-Ludwig Kley abgelöst werden.
Der Unternehmensbereich Pharma trägt durch den Serono-Kauf inzwischen 75 Prozent zum Gruppenumsatz und 52 Prozent zum operativen Ergebnis bei. Allein mit dem Krebsmittel Erbitux erwirtschaftete Merck im ersten Quartal 110 Millionen Euro nach 74 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die weltweiten Erlöse des von Serono stammenden Mittels Rebif zur Behandlung von Multiple Sklerose stiegen leicht um 3,5 Prozent auf 283 Millionen Euro.
Der Unternehmensbereich Chemie war erneut sehr profitabel und trug mit 529 Millionen Euro ein Viertel zum Gruppenumsatz, aber 48 Prozent zum operativen Ergebnis bei. In der Sparte Flüssigkristalle fiel der Umsatz wegen Währungsbelastungen um 12 Prozent auf 206 Millionen Euro.
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