Wenn Metalle Zwillinge ausbilden
Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe im RUB-Maschinenbau
Wenn Materialien verzwillingen, z. B. aufgrund äußerer mechanischer Lasten, dann entstehen komplexe Mikrostrukturen, die besondere Eigenschaften haben können. Das ist zum Beispiel in Nickel-Titan-Formgedächtnislegierungen der Fall, und es spielt in modernen Titanaluminid-Werkstoffen, die in Luft- und Raumfahrt als Turbinenwerkstoffe interessant sind, eine wichtige Rolle für die mechanische Festigkeit. "Diese beiden Materialsysteme wollen wir in den nächsten Jahren genau auf Zwillingsbildung hin untersuchen - denn bislang ist dieser elementare Verformungsprozess nur unzureichend verstanden", erklärt Martin Wagner, der die neue Nachwuchsgruppe leitet.
Das Hauptaugenmerk gilt dem Zusammenhang zwischen mikrostrukturellen Parametern und makroskopischen Eigenschaften. Dazu werden neue mikromechanische Experimente wie die In-Situ-Verformung kleiner und kleinster Proben im Raster- und Durchstrahlungselektronenmikroskop mit modernen mikrostrukturellen Charakterisierungsmethoden kombiniert. Die experimentellen Ergebnisse werden auf der Grundlage numerischer und theoretischer Betrachtungen interpretiert und skalenübergreifend modelliert.
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