Dynamit Nobel trotz Konjunkturschwäche mit Rekordergebnis

Sprengmittel weichen Spezialchemie - Portfolio-Wechsel stärkt Ertragskraft

11.12.2001

Der Dynamit-Nobel Konzern hat im Geschäftsjahr 2000/2001 das höchste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielt. Der zur mg technologies ag gehörende Konzern konnte das Ergebnis vor Steuern des Vorjahres um 30 Mio. Euro oder 12 Prozent auf 272 Mio. Euro verbessern. Die Umsatzrendite überstieg erstmals deutlich die Marke von zehn Prozent. "Dieser Erfolg des Unternehmens trotz weltweiter Konjunkturabschwächung wurde sowohl durch die konsequente Ausrichtung auf unsere Kunden und erhebliche Produktivitätsfortschritte erreicht als auch durch Veränderungen im Geschäfts-Portfolio", kommentiert Jörg Deisel, Vorstandsvorsitzender der Dynamit Nobel AG, die anhaltend positive Entwicklung des Konzerns.

Mit einem Umsatz von 2.639 Mio. Euro konnte Dynamit Nobel den hohen Vorjahresumsatz (2.681 Mio. Euro) nahezu wiederholen. Der leichte Umsatzrückgang von 42 Mio. Euro erklärt sich aus Änderungen im Konsolidierungskreis.

Am deutlichsten vollzieht sich der Strukturwandel im Geschäftsfeld Sprengmittel von den klassischen, aber wachstumsarmen Sprengmitteln hin zu der wachstumsstarken Spezialchemie. Im Zuge dieser Veränderung wurden die industriellen Sprengsysteme für Bau und Bergbau, Seismik und Ölfeldanwendungen sowie die Arbeitsgebiete Sprengplattierung und Metallumformung abgegeben. Gleichzeitig wurden die zunehmend auf Kundensynthesen für den Life-Science-Bereich ausgerichtete Spezialchemie durch den Erwerb des französischen Wirkstoffspezialisten Sylachim S. A. (inzwischen Finorga S.A.) ausgebaut.

Aus dem Geschäftsfeld Hochleistungskeramik wurde der Geschäftsbereich Hochspannungsisolatoren verkauft, da dieses Arbeitsgebiet aufgrund der anhaltenden Marktverschiebung zu Kunststoffisolatoren nicht mehr zu den Kerngeschäften zählt. Das Geschäftsfeld Spezialitätenchemie trennte sich von der Galvanotechnik und den Haftmitteln für Metall-/Gummiverbindungen.

Bereinigt um die Effekte aus Erst- und Entkonsolidierung stieg der Umsatz im Dynamit Nobel-Konzern gegenüber Vorjahr per Saldo um 12 Mio. Euro. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände betrugen 194 Mio. Euro (Vorjahr 159 Mio. Euro). Die entsprechenden Abschreibungen lagen bei 146 Mio. Euro.

Bei einer leicht auf 1.968 Mio. Euro erhöhten Bilanzsumme (Vorjahr 1.933 Mio. Euro) stieg das Eigenkapital auf 694 Mio. Euro, was einer Eigenkapitalquote von 35 Prozent entspricht.

Der Dynamit Nobel-Konzern beschäftigte am 30. September 2001 im In- und Ausland 14.906 Mitarbeiter, das sind 1.203 weniger als am Stichtag des Vorjahres (16.109).

Im Geschäftsfeld Sprengmittel (Dynamit Nobel GmbH Explosivstoff- und Systemtechnik) stieg der Umsatz im Geschäftsjahr 2000/2001 um 16 Mio. Euro auf 399 Mio. Euro. Der Umsatzrückgang aufgrund der Abgabe der industriellen Sprengsysteme wurde deutlich überkompensiert durch den mit dem Erwerb der Sylachim S. A. verbundenen Umsatzzuwachs in der Spezialchemie. Auch die Anzündsysteme für den stark wachsenden Markt der Sicherheitseinrichtungen im Automobil verzeichneten eine erfreuliche Umsatzsteigerung. Einen starken Umsatzeinbruch musste die Wehrtechnik hinnehmen. Das Geschäft mit Munition für Jagd, Sport und Behörden lag auf Vorjahresniveau.

Der Umsatz des Geschäftsfeldes Kunststoffe (Dynamit Nobel Kunststoff GmbH) mit thermoplastischen und duroplastischen Kunststoffen stieg im Berichtsjahr um 22 Mio. Euro auf 901 Mio. Euro. Die Lieferungen an die Fahrzeugindustrie konnten gegen den rückläufigen Trend im weltweiten Automobilbau aufgrund der anhaltend guten Verkaufszahlen der meisten belieferten Automodelle erhöht werden. Bei den Duroplasten ergibt sich außerdem ein positiver Umsatzeffekt aus der ganzjährigen Einbeziehung der im Vorjahr von der DSM erworbenen Halbzeugaktivitäten.

Das Geschäftsfeld Hochleistungskeramik (CeramTec AG) konnte im Berichtsjahr mit einem Umsatz von 300 Mio. Euro an das hohe Umsatzniveau des Vorjahres anschließen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Geschäft mit Hochspannungsisolatoren nur acht Monate lang zum Umsatz beigetragen hat. Alle anderen Bereiche der Funktions- und der Strukturkeramik zusammen erzielten trotz des zunehmend schwieriger werdenden konjunkturellen Umfelds ein Umsatzplus.

Die Spezialitätenchemie (Chemetall GmbH) weist gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzrückgang um 87 Mio. Euro auf 689 Mio. Euro aus. Er erklärt sich aus der veränderten Zusammensetzung der Chemetall-Gruppe nach Abgabe der Polymer-Additive im Vorjahr und der Galvanotechnik zu Anfang des Berichtsjahres. Für die anderen Arbeitsgebiete errechnet sich ein Umsatzanstieg von zwei Prozent, wozu vor allem die Oberflächentechnik beigetragen hat. Auch die Feinchemie entwickelte sich positiv. Hingegen belasteten Marktschwächen die Lithium- und die Polymerchemie.

Das Geschäftsfeld Pigmentchemie (Sachtleben Chemie GmbH) erzielte einen Umsatz von 360 Mio. Euro, das sind neun Mio. Eu

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