Export genehmigungspflichtiger Abfälle steigt wieder

11.07.2007

Die Menge der aus Deutschland exportierten genehmigungspflichtigen Abfälle betrug im Jahr 2006 zwei Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr hat sie sich fast verdoppelt (2005: 1,1 Millionen Tonnen). Der Import hingegen ist - im Vergleich zur Rekordmenge von 6,5 Millionen Tonnen im Jahr 2004 - relativ stark zurückgegangen. Er lag 2006 bei 5,6 Millionen Tonnen. Für 2007 erwarten die Fachleute sowohl für die Ein-, als auch für die Ausfuhr keine großen Veränderungen. Genehmigungspflichtig sind Abfälle mit gefährlichen Inhaltsstoffen sowie andere, mit Umweltrisiken behaftete Materialien.

Besonders die Importe von Restfraktionen aus Abfallsortieranlagen und von Hausmüll sind sehr stark zurückgegangen. Der Grund: Im Juni 2005 ist das Ablagerungsverbot für nicht vorbehandelte Siedlungsabfälle in Kraft getreten. Die zunehmende Einfuhr anorganischer und mineralischer Abfälle hat diesen Rückgang jedoch fast ausgeglichen.

Die stark gestiegenen Abfallexporte sind zum Teil auf das Ablagerungsverbot zurückzuführen. Dadurch entstand eine Verknappung der Entsorgungsmöglichkeiten für biologisch abbaubare Abfälle in Deutschland. Solche Abfälle wurden weitgehend in die westeuropäischen Nachbarländer gebracht. Der anfänglich befürchtete Export in Entsorgungsanlagen osteuropäischer Länder mit niedrigerer umwelttechnischer Ausstattung fand - mit wenigen Ausnahmen - nicht statt.

Die meisten importierten Abfälle kommen auch weiterhin aus den Niederlanden (2,3 Mio. t), Italien (1,0 Mio. t) und zunehmend aus Irland (560.000 t), gefolgt von der Schweiz (380.000 t), Frankreich, Belgien und Österreich (mit jeweils etwa 300.000 t). Importiert wurden vor allem Schlacken, Aschen und Filterstäube (1,0 Mio. t), Abfälle aus behandeltem Holz (1,0 Mio. t), kontaminierte Böden (570.000 t), Gülle und Klärschlamm (490.000 t), Sortierreste (trotz starken Rückgangs immer noch 400.000 t) sowie Altöl und Lösemittel (240.000 t).

Deutschland exportierte vor allem Sortierreste (510.000 t), gemischten Hausmüll (260.000 t), Pferdemist (250.000 t), Abfälle aus behandeltem Holz, (220.000 t) sowie Schlacken, Aschen und Filterstäube (160.000 t). Hauptabnehmer waren die Niederlande (390.000 t), die Müllverbrennungsanlagen in der Schweiz (340.000 t), gefolgt von Belgien und Frankreich (je rund 300.000 t). Von den Abfallexporten nach Osteuropa waren 140.000 Tonnen zur Verbrennung in polnischen Zementwerken von Bedeutung.

Die meisten nach Deutschland importierten Abfälle wurden stofflich verwertet (2,7 Mio. t), verbrannt (1,6 Mio. t) sowie in Deponien abgelagert (600.000 t). Die aus Deutschland exportierten Abfälle wurden vor allem durch Verwertung und Rückgewinnung (1,1 Mio. t) oder durch Verbrennung (700.000 t) entsorgt.

Bei den Transportstrecken lassen sich deutliche Unterschiede feststellen. Die durchschnittliche Entfernung zwischen den Orten im Ausland, in denen der Abfall anfällt und den deutschen Entsorgungsanlagen betrug rund 450 Kilometer und hat damit einen Höchststand erreicht. Dies ist vor allem auf die derzeit hohen Importmengen aus Irland zurückzuführen. Beim Export aus Deutschland sind die Transportwege wesentlich kürzer: durchschnittlich 230 Kilometer.

Das Handelsvolumen nicht genehmigungspflichtiger Abfälle ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls gestiegen. Die Ausfuhr liegt nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 18,1 Millionen Tonnen, die Einfuhr bei 12,2 Millionen Tonnen. Der Anstieg gegenüber 2005 beträgt rund 13 Prozent bei der Ausfuhr und 15 Prozent bei der Einfuhr.

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