Intelligente Form der CO2-Nutzung
Algen-Produktionsanlage mit Jülicher Know-how in Betrieb genommen
„Dieses Projekt mit unseren Partnern RWE Power und Jacobs Universität Bremen zeigt, dass hocheffiziente Kohlekraftwerke und ein innovativer Klimaschutz keine `Entweder-Oder-Entscheidung´ sein muss“, erklärte Dr. Sebastian Schmidt, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich.
Die Meeresalgen in der rund 600 Quadratmeter großen Versuchsanlage werden mit dem im Rauchgas enthaltenen Kohlendioxid (CO2) aus dem Kraftwerk „gefüttert“. Mit einer im Vergleich zu Landpflanzen sieben- bis zehnfach höheren Wachstumsrate nehmen Mikroalgen dazu viel mehr CO2 auf. Für die daraus resultierende Algenabfallmasse sollen Verwertungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Biosprit oder in Biogasanlagen, erforscht werden.
Von großer Bedeutung für das Algenwachstum sind neben CO2 die Faktoren Licht, Temperatur und Nährstoffangebot. Mit einer hochtransparenten Glaseindeckung bei gleichzeitiger Wärmedämmung konnten die Jülicher Forscher die Lichtmenge in der Pilotanlage erhöhen und die Lichtqualität durch den Einsatz von UV-durchlässigen Materialien verbessern. Zudem steigt durch die besondere Glashülle der diffuse Lichtanteil an, der die Algenlösung gleichmäßig durchdringen kann.
Auch eine Regelungsstrategie zum CO2- und Nährstoffangebot steuerten die Jülicher Wissenschaftler bei. Nichtinvasiv, d.h. ohne Eingriffe, wird das Algenwachstum über Sensoren automatisch überwacht und gegebenenfalls optimiert.
„Es ist wichtig, nicht nur an CO2-Reduzierung und -Speicherung in geologischen Formationen zu denken, sondern auch Optionen für intelligente Nutzungsmöglichkeiten zu suchen. Genau das tun wir mit unserem Mikroalgenprojekt“, sagte Dr. Jürgen Großmann, Vorstandsvorsitzender der RWE AG.
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