Reinhart Koselleck-Projekt geht an Freiburger Professorin für Nanotechnologie

10.02.2009 - Deutschland

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert mit der Vergabe von Reinhart Koselleck-Projekten ausgewiesene Wissenschaftler mit „kühnen Ideen und Mut zum Risiko“. Der Hauptausschuss von Deutschlands zentraler Forschungsförderorganisation beschloss jetzt in Bonn die Vergabe von zwei Reinhart Koselleck-Projekten an die Freiburger Professorin für Nanotechnologie Margit Zacharias und den Frankfurter Atomphysiker Professor Reinhard Dörner. Beide erhalten für ihre geplanten Arbeiten jeweils einen Pauschalbetrag von 1,25 Millionen Euro, den sie in den kommenden fünf Jahren flexibel einsetzen können.

Margit Zacharias, 52, Professorin für Nanotechnologie am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg, ist die erste Wissenschaftlerin, die ein Reinhart Koselleck-Projekt erhält. Mit dem Projektgeld möchte sie neue innovative Methoden zur so genannten Dotierung von Nanostrukturen und dabei insbesondere von Nanodrähten und Nanokristallen entwickeln. Sie greift damit ein zentrales Problem von hohem wissenschaftlichen Wert auf, das zugleich aber auch ein hohes Anwendungspotenzial für eine zukünftige Nanoelektronik hat. Bisher gibt es keine durchgängige Methodik, Nanostrukturen durch gezielte Dotierung soweit in ihren elektronischen Eigenschaften zu definieren, dass sie für den Einsatz in Bauelementen geeignet sind. Die zu lösenden Probleme sowohl in der Präparation als auch in der Charakterisierung der Strukturen sind außerordentlich komplex, insbesondere die Realisierung von Dotierprofilen im Nanometerbereich mit gut definierten und ultradünnen dotierten Übergängen ist derzeit ungelöst.

Margit Zacharias studierte Physik, promovierte in den Ingenieurwissenschaften und habilitierte sich wiederum in der Physik. Mit dieser interdisziplinären Ausbildung, ihren umfangreichen und international anerkannten Vorarbeiten und mit den in ihrem Förderantrag entwickelten Ideen bringt sie beste Voraussetzungen mit, dieses schwierige und weit über einen üblichen DFG-Antrag hinausgehende Vorhaben an der Schnittstelle von Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften erfolgreich zu bearbeiten.

Namensgeber des neuen Fördermoduls ist der im Jahr 2006 verstorbene Reinhart Koselleck, einer der bedeutendsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts. Die nach Koselleck benannten Projekte schließen eine Lücke in den Förderprogrammen der DFG und in der Forschungsförderung in Deutschland, da sie innovative und risikoreiche Forschungen ermöglichen, für die sonst kaum Fördergelder bewilligt werden.

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