Gauss-Zentrum holt ersten „Peta-Computer“ Europas nach Jülich

Neuer Rechner leistet mehr als 50 000 PCs

11.02.2009 - Deutschland

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das nordrhein-westfälische Innovationsministerium finanzieren im Rahmen des Gauß-Zentrums für Supercomputing (GCS) gemeinsam die Installation eines Rechners des Typs Blue Gene mit einer Rechenleistung von einem Petaflop/s am Forschungszentrum Jülich. Die Liefervereinbarung mit dem Hersteller IBM wurde diese Woche bekanntgegeben.

Der neue Rechner ist der erste für das deutsche Gauss-Zentrum für Supercomputing mit seinen Standorten Jülich, Stuttgart und Garching beschaffte Supercomputer. „Supercomputer dieser Leistungsklasse sind eine universelle Schlüsseltechnologie, um komplexeste und dringlichste wissenschaftliche Probleme in vielen Bereichen zu lösen“, sagt Professor Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. Forscher aller Fachrichtungen nutzen Supercomputer, um zu klären, wie das Klima sich wandelt, wie sich Proteine in Zellen falten, wie neue Halbleiter funktionieren oder wie Brennstoffzellen zu verbessern sind.

„Der neue Jülicher Supercomputer wird eine Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde ausführen können, kurz ein Petaflop/s. Dies entspricht der Rechenleistung von mehr als 50 000 PCs“, erklärt der leitende Wissenschaftler des Jülich Supercomputing Centres, Professor Thomas Lippert, „Dabei arbeitet unser IBM-System besonders energieeffizient arbeitet“.

„IBM und das Forschungszentrum Jülich ergänzen sich in dem Ziel, kompakte und energieeffiziente Rechner der höchsten Leistungsklasse für Natur- und Ingenieurwissenschaft zum Einsatz zu bringen," sagt Martin Jetter, Vorsitzender der Geschäftsführung von IBM Deutschland. „Die öffentliche Hand setzt hier ein wichtiges Zeichen für den Forschungs- und Entwicklungsstandort Deutschland."

Die rund 295 000 Prozessoren des neuen Supercomputers werden in 72 telefonzellengroßen Schränken in der Rechnerhalle des Jülich Supercomputing Centre Platz finden. Sein Arbeitsspeicher beträgt rund 144 Terabyte. Zusammen mit den anderen Jülicher Supercomputern hat er Zugriff auf rund 6 Petabyte Festplattenspeicher. Dies entspricht dem Speicherplatz von mehr als einer Million DVDs. Einweihung und Taufe des noch unbenannten Computers werden im Rahmen einer Festveranstaltung Mitte des Jahres stattfinden.

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