Chemische Industrie ist unverzichtbar für eine nachhaltige Entwicklung
Die Expertengruppe der Europäischen Kommission hat jetzt ihren Abschlussbericht zur Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie vorgelegt. Prof. Dr. Ulrich Lehner, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), bewertete die Ergebnisse als positives Signal für die deutsche chemische Industrie. Der Bericht unterstreiche nicht nur die wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch die zentrale Rolle der Chemie für eine nachhaltige Entwicklung in der Gesellschaft: „Die chemische Industrie ist unverzichtbar, um mit ihren Produkten innovative Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Klimawandel, Umweltschutz, Energiemanagement oder Gesundheitsversorgung zu finden. Deshalb brauchen wir auch in Zukunft eine starke und wettbewerbsfähige Chemie in Europa“, sagt der VCI-Präsident.
Das Beratergremium der Europäischen Kommission gab drei zentrale Empfehlungen ab, um die Zukunft der chemischen Industrie in Europa sicherzustellen und damit eine nachhaltige Entwicklung möglich zu machen: Stärkung von Forschung und Innovation, verantwortlicher Umgang mit den natürlichen Ressourcen und diskriminierungsfreier Zugang zu Energie und Rohstoffen sowie fairer Wettbewerb auf offenen Märkten.
Der Bericht zeige deutlich, so Lehner, dass eine wettbewerbsfähige Chemieindustrie und ihre Produkte Voraussetzung für zukunftssichernde Innovationen seien. Er forderte vor diesem Hintergrund eine Stärkung des Forschungsstandorts Deutschland durch eine steuerliche Forschungsförderung. Weiterhin warnte Lehner vor neuen Wettbewerbsverzerrungen durch den Emissionshandel zu Lasten des Chemiestandortes Deutschland. Das Risiko eines sogenannten „carbon leakage“ - also einer Verschiebung der Chemieproduktion an Standorte mit niedrigeren Umweltstandards außerhalb Europas - sei noch nicht gebannt. „Wie die Europäische Kommission die neue Richtlinie für den Emissionshandel ab 2013 konkret umsetzt, ist der Lackmustest, wie ernst es der Kommission mit den Empfehlungen der hochrangigen Gruppe ist“, erklärte der VCI-Präsident.
Die Expertengruppe war vor 18 Monaten von der EU-Kommission eingesetzt worden. Ihr Auftrag: Vorschläge erarbeiten, wie die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Europa verbessert werden kann. Beteiligt waren Vertreter der Kommission, der EU-Mitgliedstaaten, der chemischen Industrie, der Gewerkschaften, nichtsstaatlicher Organisationen und aus Forschung und Wissenschaft.
Die europäische Chemieindustrie ist mit einem Umsatz von 537 Milliarden Euro und mit 1,2 Millionen Beschäftigten eine der größten Industriebranchen in der EU. Im europäischen Vergleich ist wiederum die deutsche Branche mit Abstand die Nummer 1. Rund ein Viertel des Umsatzes wird von Chemieunternehmen in Deutschland erwirtschaftet und rund ein Viertel der europäischen Chemiebeschäftigten haben ihren Arbeitsplatz in Deutschland. Die Zahlen beziehen sich dabei auf die chemische Industrie ohne Pharma.
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