Chinalco-Einstieg in Australien gescheitert
(dpa) Der umstrittene Milliarden-Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Chinalco bei einem der weltgrößten Rohstoffkonzerne ist gescheitert. Der hoch verschuldete anglo-australische Rio-Tinto-Konzern bestätigte am Freitag, dass die Verhandlungen ergebnislos beendet wurden. Stattdessen werde Rio Tinto ein Joint Venture mit dem Erzrivalen BHP Billiton Ltd starten. Darin sollen die Eisenerz-Minen in Westaustralien vereint werden.
Nach dem zunächst ausgesetzten Handel mit Rio Tinto-Aktien schossen die Papiere in Australien um neun Prozent hoch. Am Donnerstag hatten sie nach ersten Gerüchten über ein Scheitern der Verhandlungen sieben Prozent eingebüßt. Rio Tinto ist nach dem Kauf des Rivalen Alcan vor zwei Jahren mit rund 38 Milliarden Dollar verschuldet.
Chinalco wollte seinen Anteil an Rio Tinto von rund neun Prozent verdoppeln. Das Geschäft hätte einen Umfang von 19,5 Milliarden US-Dollar (13,7 Mrd Euro) gehabt und wäre sowohl die größte Auslandsinvestition Chinas als auch die größte ausländische Beteiligung in der australischen Wirtschaftsgeschichte gewesen.
«Das ist großartig für die Australier - es gibt keine Komplikationen, die entstanden wären, wenn die kommunistische Regierung Chinas teilweise in Besitz des australischen Rohstoffreichtums gekommen wäre», meinte der Abgeordnete Barnaby Joyce. Die Regierung hatte im vergangenen Jahr Sorge über das wachsende Interesse staatlicher ausländischer Investmentfonds an Beteiligungen im australischen Rohstoffsektor geäußert.
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