Ingenieure weiter gesucht

Neue VDI/IW-Zahlen: Ingenieurlücke bei 36.000

17.06.2009 - Deutschland

Im Mai 2009 konnten 60.000 Ingenieurstellen nicht besetzt werden. Die Zahl der arbeitslosen Ingenieure stieg leicht an auf über 25.000. Dies hat zur Folge, dass die Ingenieurlücke kleiner wird – für den Beobachtungszeitraum Mai 2009 belief sie sich auf knapp 36.000 nicht besetzte Stellen. „Auch wenn die Wirtschaftskrise ihre Spuren hinterlässt, müssen wir die Zahl der offenen Stellen ernst nehmen. Nach wie vor gehen der deutschen Wirtschaft Aufträge verloren, weil Ingenieure fehlen“, reagiert VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs auf den neuesten VDI/IW-Ingenieurmonitor. Mit knapp 22.000 gab es die meisten vakanten Ingenieurstellen im Mai 2009 erneut bei den Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren. Eine Ausnahme von der allgemeinen Entwicklung auf dem Ingenieurarbeitsmarkt stellen die offenen Stellen für Architekten und Bauingenieure dar, die seit dem Vorjahr um knapp 21 Prozent stiegen. Diese Berufsordnung hielt mit rund 14.000 offenen Stellen im Mai 2009 den zweiten Monat in Folge den zweitgrößten Anteil an Vakanzen im Ingenieurbereich.

Neben der Tatsache, dass in Zukunft die Zahl der Studierenden die Lücke der altersbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheidenden Ingenieure nicht decken wird, zeigt sich der VDI angesichts der jüngsten Berechnungen des Sachverständigenrats für Integration und Migration besorgt. Danach haben seit dem Jahr 2003 nahezu 180.000 Fachkräfte Deutschland verlassen - darunter vor allem Ingenieure. „Deutschland braucht ein besseres Standortmarketing. Wir dürfen dieses hochqualifizierte Personal nicht einfach davon ziehen lassen“, mahnt Fuchs.

Der Ingenieurmonitor des Monats Mai beleuchtet das Bundesland Hessen. Das Angebot offener Stellen ist mit 4.000 auf nahezu gleich hohem Niveau wie im Vormonat verblieben. Auch hier zeigt sich ein hoher Bedarf an Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren - im Schnitt rund 45 Prozent der offenen Stellen, die insbesondere in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie in der Metallindustrie gefragt sind. Der größte industrielle Arbeitgeber Hessens ist die Elektrobranche, deren große Nachfrage nach Ingenieuren sich in dem vergleichsweise hohen Anteil an Stellen für Elektroingenieure niederschlägt. Die Ingenieurlücke ist in Hessen zwar auch rückläufig, betrug aber im Mai 2009 immer noch rund 2.700 Personen.

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