Laut Frost & Sullivan maximieren Automationsdienstleistungen den Ertrag und Lebenszyklus von Investitionsgütern
Mehrere Faktoren fördern die Nachfrage nach ACS-Dienstleistungen
„Den Lebenszyklus ihrer Investitionsgüter zu verlängern und dadurch die Erträge zu maximieren, ist für die meisten Endnutzer zur dringenden Notwendigkeit geworden. Entsprechend müssen sie zur Verbesserung der Wartung und des Managements ihrer Anlagen zunehmend auf externe Dienstleister zurückgreifen“, erläutert Khadambari Shanbagaraman, Research Analyst für Industrieautomation bei der Unternehmensberatung Frost & Sullivan. „Außerdem hat sich die Situation insofern verschärft, als es vielen Unternehmen an entsprechenden Fachkräften mangelt, die sich um Support und Wartung kümmern könnten.“ Von dieser Situation profitieren vor allem Anbieter von Automationsdienstleistungen, die nun trotz rapide sinkender Hard- und Softwarepreise lukrative Geschäfte machen können. Für die Endanwender gilt: Wenn für die Firmen spürbare Kostenvorteile entstehen sollen, müssen moderne Automationsdienstleistungen von Anfang an in den Produktionsprozess integriert werden.
Nachfrage aus einem breiten Endnutzerspektrum
Laut Frost & Sullivan entfielen im Jahr 2008 ca. 62 Prozent des ACS-Dienstleistungsmarktes auf Öl- und Gasindustrie, chemische Industrie und Energieerzeugung. Feld- und Migrationsdienstleistungen sowie Betriebsdienstleistungen werden besonders von den Sektoren Öl, Gas und Energieerzeugung nachgefragt. Andere Sektoren wie Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie die Pharmabranche nehmen mehr Beratungsdienstleistungen in Anspruch, da der Produktionsprozess hier von den Sicherheitsbestimmungen der EU und anderer Standardardisierungsgremien reguliert wird. Projektingenieur- und Installationsdienstleistungen, auf die im Jahr 2008 fast 38 Prozent aller ACS-Dienstleistungen in Europa entfielen, dürften aufgrund der sinkenden Investitionen künftig langsamer wachsen. Da die Endnutzer am liebsten alle Leistungen aus einer Hand beziehen, hat das Modell der Main Automation Contractors (MAC) an Bedeutung gewonnen. Das Outsourcing von Automationsdienstleistungen an einen MAC reduziert die Gesamtkosten der Automation um fast 25-30 Prozent, da der Anbieter von Anfang des Produktionsprozesses an bis zur endgültigen Fertigstellung des Standortes einbezogen ist.
Optimistischer Ausblick
Automationsdienstleistungen werden nicht mehr länger nur als Möglichkeit betrachtet, einen gewissen Mehrwert zu schaffen, sondern als entscheidendes Steuerelement, das die Energieeffizienz verbessert, eine sichere Automation gewährleistet, die Standortbewertung fördert, die Prozessoptimierung vorantreibt und zu einem effektiven Ersatzteilmanagement verhilft. Außerdem tragen die Dienstleistungen zunehmend zur Verbesserung der gesamten Leistungsfähigkeit des Unternehmens bei. Die neuen Ansätze der MACs, der Main Instrumentation Vendors (MIV) und der 3-Party-Maintenance (3PM) spiegeln die Bedeutung der Automationsdienstleistungen und ihr erhebliches Potenzial in den Prozessindustrien wider. „Automationsdienstleistungen bieten nicht nur mehr Raum für die Endnutzer, sich auf die Entwicklung ihres Kerngeschäftes zu konzentrieren, sie bringen auch Vorteile für die Anbieter, die auf diese Weise ihre vertikale und horizontale Marktkompetenz verbessern, ihre geographische Marktdurchdringung erhöhen und sich als Komplettauftragnehmer für Automation statt nur als Produktlieferanten positionieren können“, fasst Khadambari Shanbagaraman zusammen. „Die unmittelbaren Auswirkungen solcher Trends dürften die Automationsanbieter dazu anspornen, ihre Geschäftsstruktur so zu entwickeln, dass sie ihre Kundenbasis in diesem umkämpften Markt noch weiter ausdehnen.“