SPECTARIS erwartet stabiles Ergebnis für Hightech-Industrie in 2009

Wachstum von optischen, medizinischen und mechatronischen Technologien durch Projektförderung sicherstellen

10.07.2009 - Deutschland

Die deutschen Unternehmen für optische, medizinische und mechatronische Technologien haben sich angesichts der Finanzkrise erfolgreich behauptet: Der Umsatz der Gesamtbranche konnte im Jahr 2008 gesteigert werden und lag mit über 43 Milliarden Euro um drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Das geht aus dem aktuellen Branchenbericht des Industrieverbands SPECTARIS hervor, der jetzt erschienen ist. Das Wachstum basierte dabei insbesondere aus positiven Impulsen des Inlandsgeschäfts. Dort konnten die Unternehmen ihren Umsatz mit 18 Milliarden Euro um mehr als vier Prozent steigern. Der Auslandsumsatz stieg auf 25 Milliarden Euro, wobei die Zuwachsrate aber mit einem Plus von etwa zwei Prozent deutlich unter den Wachstumsraten der vergangenen Jahre lag. Mit rund 243.000 Mitarbeitern und einem Beschäftigungsplus von fast vier Prozent präsentierte sich der Industriezweig mit seinen rund 2.700 Betrieben im vergangenen Jahr erneut als Jobmotor. Mittel- und langfristig befürchtet der Verband jedoch eine Gefährdung des weiteren Branchenwachstums durch den Mangel an Fachkräften.

Für das kommende Jahr erwarten die Firmen mehrheitlich ein stabiles Ergebnis. Ein Grund dafür, dass die SPECTARIS-Industrien sich derzeit überwiegend krisenunabhängiger als andere Branchen zeigen, ist die hohe Innovationskraft der Unternehmen. Bei einer FuE-Quote von acht Prozent wird ein Drittel des Umsatzes mit innovativen Produkten, die jünger als drei Jahre sind, generiert. Auch beim soeben veröffentlichten Branchenranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln Consult GmbH), belegen unter anderem die Teilbranchen Medizintechnik, Optik und Umwelttechnik Spitzenplätze hinsichtlich ihrer Potenziale als Zukunftstechnologien.

Die bisherige Innovationsfähigkeit der Branche basiert dabei maßgeblich auf einer erfolgreichen Projektförderung des Bundes und der Länder, durch die sich eine effektive Struktur von Forschungsnetzwerken, bestehend aus wissenschaftlichen Einrichtungen und Firmen unterschiedlicher Größe, entwickeln konnte. „Auch und gerade in Zeiten der Krise bleibt die hohe Innovationskraft unserer Unternehmen der Schlüssel zum Erfolg.“, sagt Josef May, Vorstandsvorsitzender von SPECTARIS. May weiter: „Angesichts der höchsten Neuverschuldung in der Geschichte der Bundesrepublik, sollten die begrenzten Mittel der Forschungsförderung weiterhin auf die Zukunftsbranchen Deutschlands fokussiert werden.“ Vorschläge zur Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung, wie sie zur Zeit in den Wahlprogrammen fast aller Parteien zu finden sind, beurteilt der Verband entsprechend kritisch. Das Verteilen nicht finanzierbarer, zusätzlicher Steuergeschenke mittels einer unspezifischen Gießkannenförderung gefährde langfristig die bewährte Projektförderung und Netzwerkkultur Deutschlands.

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