Subventionen für Solarzellenforschung in Utrecht

10.07.2009 - Niederlande

Drei Forschungsvorschläge der Universität Utrecht in den Niederlanden und ein Forschungsvorschlag der Technischen Universität Delft werden gemeinsam Subventionen in Höhe von 1,2 Millionen Euro von der Stiftung FOM (Foundation for Fundamental Research on Matter) und dem Energieversorgungsunternehmen Nuon erhalten. Die neuen Forschungsprojekte werden im Rahmen des Joint Solar Programme (JSP) durchgeführt, das darauf abzielt, den Wirkungsgrad von Solarzellen drastisch zu steigern und die Kosten von Solarstrom erheblich zu senken. Nuon eröffnete vor kurzem eine Testfabrik zur Produktion kostengünstiger und einfach anwendbarer Solarzellenfolie. Diese Folie ist eine patentierte Entdeckung, die der Universität Utrecht 1996 in Zusammenarbeit mit AkzoNobel gelang.

Insgesamt wurden für 13 Vorschläge 3.680.000 Euro bereitgestellt. Die Projekte der Universität Utrecht, die mit Subventionen gefördert werden, sind:

- Quantum-dot binary superlattice solar cells, Prof. Dr. Daniël Vanmaekelbergh und Dr. Arjan Houtepen (Technische Universität Delft). - Solar concentrators based on luminescent doped nanocrystals, Prof. Dr. Andries Meijerink und Dr. Celso de Mello Donegá. - Quantum dot based thin film silicon solar cells, Dr. Jatin Rath und Prof. Dr. Ruud Schropp. - Towards low cost luminescent concentrators, Dr. Wilfried van Sark und Prof. Dr. Ruud Schropp, Dr. Celso de Mello Donegá.

Testfabrik für Solarzellenfolie eröffnet

Forschungsarbeiten der Universität Utrecht haben einen wichtigen Beitrag zur Produktion flexibler Solarzellen geleistet. Am Mittwoch, dem 24. Juni, eröffnete Nuon im niederländischen Arnheim eine Testfabrik für Solarzellenfolie. Ruud Schropp, Professor für Experimentalphysik an der Universität Utrecht, ist einer der Grundleger des Konzepts und der Produktionsmethode für diese Solarzellen. Die Testfabrik ist die erste niederländische Fabrik, in der flexible Solarzellen hergestellt werden.

Preisgünstig, leicht und bruchsicher

Einer der Bestandteile der Solarzellen, die derzeit den Markt dominieren, ist eine teure Siliziumscheibe. Da diese Siliziumscheibe in der Solarzellenfolie mehrere hundert Mal dünner ist, werden nicht nur die Materialkosten gesenkt, sondern wird zur Herstellung der Solarzellen auch weniger Energie benötigt. Darüber hinaus ermöglicht die Flexibilität der Solarzellenfolie eine Herstellung auf Rollen, im Gegensatz zu den heutigen Silikon-Solarzellen, die aus vielen kleinen Einheiten zusammengesetzt werden müssen. Die flexiblen Solarzellen sind bruchsicher und können dank ihrer Flexibilität auf Dächern, Sonnenschutzdächern und Textilien sowie an Fassaden installiert werden. Die Solarzellen können dank ihres geringen Gewichts ohne hohe Kosten transportiert und ohne kostspielige Konstruktionen auf Dächern installiert werden.

Im Wettbewerb mit braunem Strom

„Wir untersuchen derzeit, wie wir die Solarzellen und den Herstellungsprozess weiter verbessern können“, sagt Ruud Schropp, Professor für Experimentalphysik an der Universität Utrecht. „Wir können zum Beispiel durch die Anwendung neuer Nanomaterialien eine höhere Energieausbeute aus dem Sonnenlicht erzielen und noch kostengünstigere Technologien zur Aufbringung dünner Schichten entwickeln. Auf diese Weise wird die Energie, die mit Hilfe unserer Solarzellen erzeugt wird, in sehr naher Zukunft im Vergleich zum konventionell erzeugten Strom konkurrenzfähiger sein. Trotz des heutigen niedrigen Ölpreises kann diese Wettbewerbsfähigkeit in Ländern wie Spanien und Italien schon im Jahr 2012 erzielt werden und in Deutschland im Jahr 2015.“

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