Malerzubehör ohne schädliche Lösungsmittel säubern
DBU fördert Projekt mit 232.000 Euro
Ein Umweltproblem, zu dem die aus Erdöl gewonnenen Kohlenwasserstoffe beitragen, ist die Entstehung von bodennahem Ozon - so auch bei der Verwendung von herkömmlichen Pinselreinigern. In die Luft abgegeben, verbinden sich die Kohlenwasserstoffe unter Sonneneinstrahlung mit den Stickoxiden - einer Form von Gasen - zu dem auch unter der Bezeichnung Sommersmog bekannten Ozon. "Während in der Vergangenheit vor allem der Verkehr die Hauptquelle für den Ausstoß von flüchtigen organischen Verbindungen war, werden heute ca. 60 Prozent von Industrie, Gewerbe und Haushalten in die Luft abgegeben", betont Franz-Georg Elpers, Pressesprecher der DBU.
Zudem werden Pinselreiniger oftmals nicht richtig beseitigt. Anstatt die bei Malerarbeiten anfallenden Abfälle zu einem Entsorgungshof zu bringen, spülen Verbraucher die Flüssigkeit oftmals einfach im Waschbecken aus, und Reinigungstücher landen im Hausmüll. Dadurch werden sowohl Abwasser als auch die Luft belastet. Und nicht nur die Umwelt wird von den organischen Lösemitteln angegriffen, auch die Gesundheit. Wer regelmäßig die Dämpfe des Reinigers einatmet, kann eine Schädigung des zentralen Nervensystems oder von Organen wie Leber und Niere davon tragen, warnen Experten.
In Zusammenarbeit mit der Firma Bernd Schwegmann aus Grafschaft-Gelsdorf in Rheinland-Pfalz zielt das Forschungszentrum Jülich nun mit der Entwicklung des neuen Pinselreinigers darauf ab, die Basis der Spezialflüssigkeit auf nachwachsende Rohstoffe umzustellen. Dazu gehört der Einsatz von Ölen, die nicht aus Erdöl, sondern aus Pflanzen gewonnen werden. "Diese sind zum Beispiel in Klärwerken viel leichter abbaubar", schildert Allgaier. Darüber hinaus soll der Anteil an Kohlenwasserstoffen auf unter 50 Prozent gesenkt und so der Ausstoß der umwelt- und gesundheitsgefährdenden Dämpfe verringert werden. Um dies zu erreichen, soll der neue Reiniger auf Mikroemulsionen basieren. Mikroemulsionen sind Gemische, die Wasser und Öl enthalten. Trotz ihres geringen Anteils an Öl entfalten sie eine große Reinigungskraft.
"Die Nutzung eines schadstoffarmen Reinigers ist außerdem nicht nur gesünder, sondern auch sicherer. Denn sollte es uns gelingen, den Anteil an Öl und somit auch an Kohlenwasserstoffen deutlich zu mindern, wäre die Flüssigkeit nicht so schnell entflammbar", sagt Allgaier. Das wirke sich besonders positiv auf den sicheren Umgang mit dem Reinigungsmittel aus und fördere den Arbeitsschutz.
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