Weniger Müll: Veolia spürt Wirtschaftskrise
(dpa) Umweltdienstleister Veolia Environnement hat nach Abschreibungen in Millionenhöhe einen drastischen Gewinneinbruch erlitten. Der Überschuss sei im ersten Halbjahr um gut 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 220,3 Millionen Euro gesunken, teilte der französische Konzern in Paris mit. Vor allem im Abfallgeschäft habe man auch die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Belastet wurde das Ergebnis zudem durch Abschreibungen von rund 100 Millionen Euro auf das Abfallgeschäft in Italien und auf zu verkaufende Beteiligungen.
Der Umsatz sank um 0,8 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. In Deutschland gingen die Veolia-Erlöse allein im Abfallgeschäft um 18,3 Prozent zurück. Der Konzern bestätigte dennoch seine Prognose für das laufende Jahr. «Veolia übersteht den wirtschaftlichen Abschwung gut und setzt sein Wachstum fort», sagte Unternehmenschef Henri Proglio laut Mitteilung. «Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft.»
Um einen Schuldenberg von 16,8 Milliarden Euro abzutragen, reduziert Veolia die Investitionen drastisch. Zudem läuft ein Sparprogramm, mit dem das Unternehmen seine Kosten in diesem Jahr um 290 Millionen Euro senken will. Die Investitionen sollen in diesem Jahr um mindestens 1,6 Milliarden auf maximal zwei Milliarden Euro gekürzt werden.
Um an frisches Geld zu kommen, will der Konzern bis Ende des Jahres auch den Verkauf mehrerer Beteiligungen abschließen. So soll die Güterverkehrssparte zum einen an die Betreibergesellschaft des Eurotunnels und zum anderen an die französische Staatsbahn SNCF veräußert werden. Außerdem will das Unternehmen seine Verkehrssparte mit dem Nahverkehrsdienstleister Transdev verschmelzen und so zu einem globalen Marktführer im öffentlichen Personenverkehr aufsteigen
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