H&R WASAG AG nach gutem Halbjahr optimistisch

Höheres Ergebnis für das 2. Halbjahr erwartet

18.08.2009 - Deutschland

In einem durch die Wirtschaftskrise belasteten Marktumfeld gelang es der H&R WASAG AG im 1. Halbjahr 2009 die EBITDA-Marge auf 10,0 % (1. Halbjahr 2008: 8,0 %) zu steigern. Damit hat das Unternehmen einen wesentlichen Teil des rohölpreisbedingten Umsatzrückgangs um 32,7 % auf € 333,1 Mio. ertragsseitig kompensiert. Während sich der Absatz im Bereich chemisch-pharmazeutische Produkte im 1. Halbjahr durchaus stabil zeigte, gaben sowohl Einkaufs- als auch Verkaufspreise gegenüber dem Vorjahr deutlich nach. Ursache dafür ist der Rohölpreis, der im 1. Halbjahr 2009 im Durchschnitt auf Dollar-Basis um 53 Prozent und auf Euro-Basis um 46 Prozent unter dem Vorjahresniveau lag. Die insbesondere im 2. Quartal deutlich gestiegenen Rohölpreise konnten nur zeitverzögert an die Kunden weiter gegeben werden. Dieser Effekt belastete im 2. Quartal das Ergebnis: Das EBITDA für das 1. Halbjahr sank um 15,9 % auf € 33,4 Mio. (1. Hj. 2008: € 39,7 Mio.), das EBIT lag bei € 22,4 Mio. (1. Hj. 2008: € 31,8 Mio.). Der Konzern-Jahresüberschuss erreichte € 12,6 Mio. (1. Hj. 2008: € 20,4 Mio.) und das Ergebnis je Aktie betrug € 0,42 nach € 0,68 im 1. Halbjahr 2008.

„Das Ergebnis ist vor dem Hintergrund der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen sehr beachtlich und belegt die Nachhaltigkeit unseres Geschäftsmodells“, sagt Gert Wendroth, Vorstandsvorsitzender der H&R WASAG AG.

Robuste Ergebnisse in den chemisch-pharmazeutischen Segmenten

Die im zweiten Quartal stark gestiegenen Rohölnotierungen verhinderten in den chemisch-pharmazeutischen Segmenten eine Wiederholung der sehr guten Ergebnisse des 1. Quartals 2009. „Der mit 7,9 % moderate Ergebnisrückgang dieser, für das Konzernergebnis maßgeblichen, Segmente im schwierigen 1. Halbjahr stimmt uns für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres optimistisch“, so Wendroth. Das Unternehmen verzeichne seit Juni über nahezu alle Produktgruppen ein steigendes Absatzvolumen. „Die europaweite Verpflichtung zum Einsatz kennzeichnungsfreier Weichmacher ab 2010 belebt schon jetzt zusätzlich die Nachfrage“, konstatiert Niels H. Hansen, Vertriebsvorstand der H&R WASAG AG.

Schwieriger stellt sich die Situation im wesentlich kleineren Geschäftsbereich Kunststoffe dar. In diesem Segment musste die H&R WASAG AG in den ersten sechs Monaten bedingt durch die Absatzkrise der Automobilindustrie einen operativen Verlust (EBITDA) von € -0,4 Mio. (1. Hj. 2008: € 2,1 Mio.) hinnehmen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Restrukturierung und Neuausrichtung des Kunststoffgeschäftes und hoffen, nach einem schwierigen Übergangsjahr schon bald wieder rentabel arbeiten zu können“, erläutert Wendroth.

Finanzierungsstruktur verbessert

Deutlich verbessert wurde im zweiten Quartal 2009 auch die Struktur der Fremdfinanzierung. So wurden über die IKB Deutsche Industriebank AG zehnjährige KfW-Darlehen in Höhe von € 20 Mio. aufgenommen. Der bestehende Konsortialkredit wurde dabei um das entsprechende Volumen verringert. Ferner hat die H&R WASAG AG im Juli das derzeit niedrige Zinsniveau dazu genutzt, in Höhe von € 40 Mio. Zinssicherungen auf Basis eines Festzinssatzes für 5 Jahre abzuschließen. „Zusammen mit dem KfW-Kredit haben wir damit für ein Kreditvolumen von insgesamt € 60 Mio. ein attraktives Zinsniveau dauerhaft gesichert“, sagt Andreas Keil, Finanzvorstand der H&R WASAG AG.

Besseres 2. Halbjahr erwartet

Im Geschäftsbereich Chemisch-pharmazeutische Rohstoffe scheint die Talsohle durchschritten: Nachdem der Absatz an chemisch-pharmazeutischen Spezialitäten im 2. Quartal im Vergleich zum Vorquartal schon um 13,3 % zulegen konnte, setzte sich der positive Trend auch zu Beginn des 2. Halbjahres fort. „Vorrangige Aufgabe des Vertriebs ist es nun, das über weite Strecken des 2. Quartals niedrige Margenniveau zu verbessern. Aus diesem Grund haben wir Preiserhöhungen durchgeführt, die das Ergebnis ab August positiv beeinflussen sollten“, so Hansen. Im deutlich kleineren Geschäftsbereich Kunststoffe werden die von der Unternehmensleitung ergriffenen Maßnahmen erst mittelfristig zu einer Verbesserung der Ertragslage führen. Auf Jahressicht wird im Kunststoffgeschäft unter Berücksichtigung eines einmaligen Restrukturierungsaufwands ein Verlust im mittleren einstelligen Millionenbereich erwartet. Die Vorarbeiten für das Produktveredelungsprojekt „Golden Cut“ werden weiter vorangetrieben: „Sobald die wirtschaftlichen Parameter eine Umsetzung erlauben, werden wir mit der Projektumsetzung beginnen. Die Planungen sind bereits weit fortgeschritten“, sagt Finanzvorstand Andreas Keil. CEO Gert Wendroth erwartet, dass H&R WASAG im 2. Halbjahr Absatz und Ertrag gegenüber dem 1. Halbjahr 2009 steigern wird: „Unser Geschäftsmodell hat sich in der Wirtschaftskrise bewährt und eine beachtliche Ertragskraft dokumentiert. Da sich im chemisch-pharmazeutischen Geschäftsbereich die Lage aufhellt und wir mit steigenden Margen und Absatzmengen rechnen, erwarten wir bei stabilen Rohstoffkosten für das zweite Halbjahr ein wachsendes Ertragsniveau.“

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