BASF fährt Steamcracker wieder hoch
(dpa-AFX) Der Chemiekonzern BASF bereitet in seinem Ludwigshafener Stammwerk das Wiederanfahren des Mitte April stillgelegten zweiten Steamcrackers vor. Als Grund für die Vorbereitung der Inbetriebnahme der Anlage nannte BASF-Chef Jürgen Hambrecht der Tageszeitung "Rheinpfalz" (Freitagsausgabe) die zunehmende Knappheit des Crackerprodukts Butadien. Steamcracker sind die Herzstücke von Chemieverbundstandorten. Sie spalten Rohbenzin auf in Grundchemikalien, die zur Herstellung zahlreicher Produkte verwendet werden. Butadien wird unter anderem zur Produktion von Kunststoffen, Dispersionen und Synthesekautschuk gebraucht. Die BASF betreibt am Chemiestandort Ludwigshafen zwei Steamcracker. Vorübergehend außer Betrieb genommen wurde der kleinere mit einer Jahreskapazität von 220.000 Tonnen.
Die Butadien-Knappheit hänge damit zusammen, dass viele BASF-Konkurrenten in der Krise ihre Cracker wegen technischer Probleme außer Betrieb nehmen mussten, sagte Hambrecht. Die BASF habe gelernt, Cracker auch bei niedriger Auslastung zu betreiben. "Das können andere nicht", sagte der BASF-Chef. Die Inbetriebnahme eines Crackers laufe über Wochen. Ob der Ludwigshafener Cracker tatsächlich die Produktion starten werde, hänge von der Marktentwicklung in den nächsten Wochen ab.
Hambrecht sieht im Anfahren des Crackers noch keine Signalwirkung für die Chemie. Weltweit gebe es Überkapazitäten bei Crackern. Nachdem die BASF Anfang September die Kurzarbeit in ihrem Ludwigshafener Stammwerk zunächst für einen Monat ausgesetzt hat, sei derzeit noch nicht absehbar, wie es im Oktober weitergehe. Der Geschäftseinbruch gegenüber dem Vorjahr sei immer noch gewaltig. Für die BASF seien es 20 bis 25 Prozent weniger Umsatz.
Die Zahl der Mitarbeiter der BASF in Ludwigshafen von derzeit 32.600 werde sich auf dem in der Standortvereinbarung festgelegten Zielstrahl bewegen, sagte Hambrecht. Der sieht für Ende 2010 mindestenes 32.000 Stellen vor. Die Standortvereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen aus.
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