Nanoröhrchen aus Kohlenstoff machen aus Kunststoffen etwas ganz Neues
Die Verbesserung von Kunststoffen durch den Einsatz von Kohlenstoff-Nanoröhrchen beschäftigt seit mehr als zehn Jahren Professor Karl Schulte sowie eine Reihe weiterer Wissenschaftler der TUHH. Der Werkstoffexperte ist außerdem Sprecher des wissenschaftliches Beirates des Forschungsverbundes "Inno.CNT", ein "Leuchtturmprojekt" des BMBF, das der Bund mit 40-Millionen Euro fördert und an dem mehr als 70 Universitäten, Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Weitere 40 Millionen Euro steuern die beteiligten Industrieunternehmen zu. "Es geht darum, die grundlegenden Kenntnisse des vergangenen Jahrzehnts in wirtschaftliche Produkte zu übertragen", sagt Schulte. Über 600 000 Euro stehen seinem Team in den kommenden vier Jahren dafür zur Verfügung.
Nanomaterialien zeigen besondere Eigenschaften und sind mehr als zehntausend Mal dünner als ein menschliches Haar (Durchmesser 1-20 Nanometer). So können Kunststoffe, die mit den ultradünnen Kohlenstoff-Nanoröhrchen auf molekularer Ebene verstärkt werden, schon bei geringsten Anteilen eine erhöhte Belastbarkeit und elektrische Leitfähigkeit aufweisen. Dadurch eröffnen sich zugleich neue Einsatzgebiete. Der Verbundwerkstoff ist nicht allein für Unternehmen aus der Windkraft-, Flugzeug- und Automobilindustrie interessant, sondern auch für die chemische Industrie, Elektronikbranche und Unternehmen des Maschinenbaus. Vorraussetzung für die potenzielle Nutzung ist ein grundlegendes und umfassendes Wissen über die Herstellung, Verarbeitung und Eigenschaften dieses Nanomaterials.
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