Merck plant Zukäufe im Pharma- und Chemie-Geschäft
(dpa-AFX) Der Darmstädter Pharma- und Chemie-Konzern Merck will sich mit Zukäufen verstärken. "Wir streben in allen Geschäftsfeldern Zukäufe an. In der Chemie zur Stärkung der Marktpräsenz in etablierten Geschäften. In Pharma, wenn wir so unsere medizinische Spezialisierung ausbauen und die regionale Präsenz verbessern können", sagte Vorstandschef Karl-Ludwig Kley dem Magazin "Wirtschaftswoche" (Erscheinungstag: 5. Oktober).
Kley bestätigte auch die Prognose für das laufende Jahr: Demnach strebt der Konzern bis zu fünf Prozent mehr Umsatz sowie eine Umsatzrendite zwischen 15 und 20 Prozent an. Entlassungen seien derzeit nicht geplant, sagte Kley. "Ich bin zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zukunft ohne Arbeitsplatzabbau über die Runden kommen."
Erbitux soll 1 Milliarde Umsatz bringen
Trotz des Rückschlags bei der Zulassung von Erbitux als Medikament zur Behandlung von Lungenkrebs zeigte sich Kley optimistisch, dass Merck mit der Arznei schon im übernächsten Jahr einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielen kann. Erbitux ist bereits gegen Darmkrebs und Kopf-Hals-Tumore zugelassen. Gegen das ablehnende Votum der EU-Zulassungsbehörde zur Behandlung von Lungenkrebs hat das Unternehmen Einspruch eingelegt. Mit einer Entscheidung rechnet Kley spätestens im Frühjahr 2010.
Der Merck-Chef stellt sich trotz anziehender Konjunkturdaten auf eine anhaltende Wirtschaftskrise ein. "Ich gehe davon aus, dass die Krise noch drei bis vier Jahre dauert, bis wir die Chance haben, dass die Wirtschaft wieder deutlich wächst."
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