Lanxess-Chef: Gestiegene Rohstoffkosten schwer an Kunden weiterzugeben

08.10.2009 - Deutschland

(dpa-AFX) Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat nach Angaben von Vorstandschef Axel Heitmann Schwierigkeiten, die wieder gestiegenen Rohstoffpreise an seine Kunden weiterzugeben. Die Unternehmenspolitik "Preis vor Menge" sei gefährdet, sagte er der Schweizer Zeitung "Finanz und Wirtschaft" (Mittwoch). "Wir erleben derzeit einen so rasanten, unvorhersehbaren Anstieg einiger Inputkosten, dass es sehr schwer wird, sie zeitnah in die Märkte zu bringen." Heitmann begründete die Entwicklung damit, dass das Kapazitätsmanagement der Zulieferindustrie aufgrund des Nachfragerückgangs schwierig sei. "Aus zu knappen Lagerbeständen wurden auf einmal zu hohe, dann wieder zu niedrige."

Die Vorräte der Lanxess-Kunden seien inzwischen auf sehr tiefem Stand. Doch die Lage habe sich noch nicht stabilisiert. Dazu brauche es vor allem in westlichen Märkten noch Zeit. Dabei werde es Ausschläge nach oben und unten geben. Wachstum wie in früheren Zeiten sieht Heitmann in diesen Gebieten nach eigenen Angaben nicht. Dagegen seien Brasilien, Indien und China wieder auf dem Weg zu alten Wachstumsraten.

Bei der Konsolidierung des Marktes will Lanxess laut Heitmann eine aktive Rolle spielen. "Wir konzentrieren uns auf absehbare Zeit auf kleinere und mittlere Objekte um 100 Millionen Euro", sagte Heitmann. Im Blick habe die Gesellschaft vor allem die Bric-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China). Zur Möglichkeit, dass Lanxess das Chemiegeschäft des Mischkonzerns Evonik übernehmen könne, sagte Heitmann, dass diese Möglichkeit vor einigen Jahren bestanden habe. Damals seien die Entscheidungen zur Konsolidierung in Deutschland anders gefallen. Diese Möglichkeit bestehe nicht mehr.

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