BASF-Tochter Wintershall will Dank Russland-Geschäft weiter wachsen
(dpa-AFX) Dank seines Russland-Geschäftes will der Kasseler Energieversorger Wintershall weiter wachsen. "Im nächsten Jahr soll die Förderung von Erdöl und Erdgas auf das Öläquivalent von 140 Millionen Barrel gesteigert werden. Das wären acht Prozent mehr als im Jahr 2008", sagte der neue Vorstandschef der BASF-Tochter, Rainer Seele, am Dienstag zu Beginn der Weltgaskonferenz im argentinischen Buenos Aires. "Wir sind trotz des schwächeren Wirtschaftsumfeldes auf Wachstumskurs. Das verdanken wir vor allem dem Geschäft mit Russland." Aber auch andere Geschäftsfelder würden sich gut entwickeln: "Es gibt keines, dass nicht profitabel ist. Quersubventionierungen sind nicht gewollt und nicht nötig."
Das Russland-Geschäft mache Wintershall "sehr viel Freude". "Dieses Engagement werden wir nie bereuen", sagte Seele. Die Förderung sei auf einem hervorragenden Niveau: "Wir haben 142 Bohrungen abgetäuft und jede ist exzellent und in Betrieb." In das Projekt Achimgaz, an dem Wintershall neben der Gazprom zu 50 Prozent beteiligt ist, hätten die Kasseler technologisch viel eingebracht, aber auch viel gewonnen: "Das ist ein echtes Erfolgsprojekt, auf das wir sehr stolz sind."
Die Bedeutung des russischen Erdgases für Deutschland und andere Länder Europas wird nach den Worten von Wingas-Chef Gerhard König weiter steigen. "Die Gasförderung in Europa wird dramatisch abnehmen und dann werden unsere russischen Partner immer wichtiger." Wingas ist ein Tochterunternehmen von Wintershall und Gazprom. Trotz der noch sinkenden Preise sei eine Trendwende auf dem Gasmarkt absehbar. "Das wird schon wegen des Klimaschutzes notwendig sein. Erdgas hat von allen fossilen Energieträgern noch die beste CO2-Bilanz. Daran wird Europa nicht vorbeikommen." Solar- oder Windkraftwerke würden immer besser, seien aber unberechenbar. "Dann braucht man Kraftwerke, die notfalls in Minuten ans Netz gehen können. Das sind Gaskraftwerke." Auf die könne im Energiemix nicht verzichtet werden, sagte König. "Gaskraftwerke sind notwendig, um der Bioenergie eine Flexibilität zu geben."
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