Nutzung moderner Synthesetechniken zur Herstellung neuer funktioneller Polymere

19.11.2009 - Deutschland

Den Doktorandenpreis des Vereins zur Förderung des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) erhält in diesem Jahr Herr Dr. Sven Fleischmann. Ausgezeichnet wird er für seine Dissertation zum Thema "Alkinhaltige Blockcopolymere und ihre Modifizierung mittels 1,3-dipolarer Cycloaddition", die er unter der Betreuung von Frau Prof. Dr. Brigitte Voit an der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften der Technischen Universität Dresden und am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. erarbeitet hat.

S. Fleischmann

Funktionalisierte Polymermaterialien und ihre Selbstanordnung im Nanometer-Bereich (rasterkraftmikroskopische Aufnahme).

Die Arbeit von Sven Fleischmann beschäftigte sich mit der Synthese von neuartigen funktionellen Blockcopolymeren unter Nutzung modernster Synthesetechniken, insbesondere der kontrollierten radikalischen Polymerisation (NMRP) und "Click-Chemie" (Cycloaddition). Diese noch sehr jungen Methoden werden derzeit weltweit in zahlreichen Arbeitsgruppen untersucht und weiter entwickelt, sieht man doch in ihnen ein großes Potential zur Erzeugung definierter Nanostrukturen und Funktionalitäten, wie sie für komplexe, miniaturisierte Systemlösungen für Speicher, Mikrochips oder Sensoren erforderlich sind. Die besondere Qualität und Originalität von Sven Fleischmanns Arbeit verdankt sich der Tatsache, dass er laut Begründung der Preisvergabe ein "hervorragender innovativer Chemiker ist, der vor Ideen sprüht und diese intelligent umsetzt".

An ausgewählten speziellen Stoffsystemen untersuchte er die Eignung und Effizienz der Synthesemethoden und entwickelte dabei ein neues Monomer, Trimethylsilylpropargyloxystyrol, das in der nachfolgenden Polymerisationsreaktion eine deutlich zuverlässigere Steuerung der molekularen Masse des entstehenden Polymers erlaubte. Anschließend konnten diese Polymere dank ihrer flexibilisierenden Ether-Einheit besser als zuvor untersuchte Verbindungen mit funktionellen und sterisch anspruchsvollen Aziden zu neuartigen Materialien umgesetzt werden, die z.B. stäbchenförmige Nanoelemente bilden (Bild).

Neben der Synthese widmete sich Herr Fleischmann der Charakterisierung der neuen Materialien und insbesondere ihrem Einsatz in dünnen, phasenseparierten funktionellen Filmen, womit er Wege aufzeigt zu Anwendungen in Mikrosystemtechnik und Nanoelektronik. Die während der Synthese eingeführten Funktionalitäten erlauben es, die nanostrukturierten Filme mit weiteren Funktionselementen und Bindungsstellen, z.B. für ein miniaturisiertes Sensorelement, auszustatten.

Derzeit absolviert Dr. Sven Fleischmann einen von der BASF SE geförderten Postdoc-Aufenthalt an der University of Pennsylvania, USA.

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