Ozeane «schlucken» massiv Kohlendioxid
(dpa) Die Weltmeere speicherten während des gesamten Industriezeitalters massiv vom Menschen freigesetztes Kohlendioxid. Das unterstreichen neue Berechnungen amerikanischer Forscher um Samar Khatiwala von der Columbia Universität in New York. Im Jahr 2008 enthielten die Ozeane demnach etwa 140 Milliarden Tonnen vom Menschen freigesetzten Kohlenstoff, bei einer Aufnahmerate von etwa 2,3 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr, errechneten die Forscher.
Die Wissenschaftler hatten anhand verschiedener Indikatoren wie etwa dem Salzgehalt die Verteilung menschengemachten Kohlendioxids in den Ozeanen rekonstruiert. Die Aufnahme sei seit den 1950er Jahren als Reaktion auf den steigenden atmosphärischen Kohlendioxidgehalt dramatisch angestiegen, heißt es in der Studie. In den vergangenen Jahrzehnten habe die Aufnahme leicht abgenommen.
Insbesondere der südliche Ozean rund um die Antarktis sei ein bedeutender Speicher, der allein im Jahr 2008 etwa 40 Prozent des in den Meeren gespeicherten anthropogenen Kohlendioxids aufgenommen habe. Insgesamt nähmen die Ozeane etwa 20 bis 35 Prozent des von Menschen freigesetzten Kohlendioxids auf. Die terrestrische Biosphäre der «trockene» belebte Raum sei bis in die 1940er Jahre eine Quelle von Kohlendioxid gewesen und habe sich anschließend in eine Kohlenstoffsenke gewandelt.
Originalveröffentlichung: S. Khatiwala, F. Primeau & T. Hall; "Reconstruction of the history of anthropogenic CO2 concentrations in the ocean"; Nature 2009, 462, 346-349
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