RWE Power und BRAIN kooperieren in der Weißen Biotechnologie: CO2 als Rohstoff für neue Produkte
Kohlendioxid mit Mikroorganismen in Biomasse oder direkt zu Wertstoffen umwandeln: Das ist das Ziel einer Forschungskooperation, die RWE Power und die BRAIN AG aus dem hessischen Zwingenberg abgeschlossen haben. Der Stromproduzent und das Biotechnologie-Unternehmen wollen Mikroorganismen züchten und mit ihnen innovative CO2-Umwandlungs- und Synthesewege erforschen. Die CO2-haltigen Rauchgase aus Braunkohlenkraftwerken sollen das „Futter“ für diese „Designer-Mikroorganismen“ sein. Es entstehen Biomasse und industriell nutzbare Produkte wie neue Biomaterialien, Bio-Kunststoffe und chemische Zwischenprodukte. Für die werden Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel als Bau- und Dämmstoff sowie zur Herstellung von Fein- und Spezialchemikalien wie möglicherweise auch Massenchemikalien untersucht. Neben Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in Zwingenberg soll auch eine Versuchseinrichtung im Innovationszentrum Kohle von RWE Power am Kraftwerksstandort Niederaußem angesiedelt werden.
BRAIN verfügt über den Zugang zu bislang unbekannten Mikroorganismen sowie Millionen neuartiger Enzyme und Synthesewege. Aufbauend auf diesem „Werkzeugkasten der Natur“ ermöglichen Technologien der Synthetischen Biologie die Konstruktion von Mikroorganismen, mit denen sich neuartige Wege zu Produkten und Materialien aus CO2 entwickeln lassen. Im Zuge der Kooperation zwischen BRAIN und RWE Power werden solche neuartigen Mikroorganismen entwickelt und erforscht. Es geht bei der Entwicklung darum, dass die Mikroorganismen durch neue und optimierte Stoffwechselwege („Pathway-Engineering“) mehr CO2 effizienter einbinden als ihre ursprünglichen Vorgänger.
„Unsere Suche nach biotechnologischen Lösungen der CO2-Umwandlung zeigt: Wir gehen bei der Klimavorsorge voRWEg“, betont Dr. Johannes Lambertz, Vorstandsvorsitzender der RWE Power. „Wir wollen unser Spektrum in diesem Bereich stetig erweitern und neben der Kohlendioxid-Reduzierung und -Speicherung weitere Optionen für intelligente Nutzungsmöglichkeiten erarbeiten. Wir kombinieren ganz bewusst unser Wissen aus der Stromerzeugung mit der Expertise von Spezialunternehmen wie BRAIN, um neuartige, möglichst erfolgversprechende Lösungen zu finden“, so Lambertz weiter.
„Durch den gezielten Einsatz des „Werkzeugkastens der Natur“ werden viele industrielle Prozesse effektiver, umweltfreundlicher und nachhaltiger. So steht die Weiße Biotechnologie für eine umwelt- und ressourcenschonende Industrie der Zukunft“, führt Dr. Holger Zinke aus. „Wir wollen zusammen mit RWE Power in neue Bereiche der CO2-Konversion vorstoßen“, erklärt Dr. Jürgen Eck, Forschungsvorstand von BRAIN. „Die sich aus der Vielfalt an mikrobiellen Stoffwechselwegen und der Synthetischen Biologie ergebenden Möglichkeiten einer effizienteren CO2- Konversion durch leistungsstarke Designer-Mikroorganismen lassen uns, was die ausstehenden Kooperationserfolge anbelangt, positiv in die Zukunft blicken.“
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