Kuka rutscht in rote Zahlen
(dpa) Der gebeutelte Roboter- und Anlagenbauer Kuka hat im Krisenjahr 2009 rote Zahlen geschrieben und wird auch in diesem Jahr wohl kaum aus der Verlustzone kommen. Vor allem die drastischen Einbrüche in der Automobilbranche verhagelten dem Augsburger Unternehmen die Bilanz. Mit weiteren Sparmaßnahmen und Stellenabbau will der Konzern die Verluste im laufenden Jahr zumindest im Rahmen halten. «Der Ausgangspunkt ist nicht beruhigend», sagte Vorstandschef Till Reuter am Dienstag in München. Kuka macht fast 70 Prozent seiner Geschäfte mit Autoherstellern. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen angesichts wegbrechender Aufträge massiv Kosten gesenkt und die Mitarbeiterzahl um 427 auf 5.740 reduziert.
Neben Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzungen droht auch ein weiterer Arbeitsplatzabbau. «Wir können auch betriebsbedingte Kündigungen als letztes Mittel nicht ausschließen», sagte Reuter, der Ende September 2009 aus dem Aufsichtsrat heraus den Posten als Vorstandsvorsitzender übergangsweise übernommen hatte.
Insgesamt verbuchte Kuka 2009 einen Umsatzeinbruch um über ein Viertel auf 902,1 Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Verlust von 75,8 Millionen Euro nach einem Gewinn von 30,6 Millionen Euro im Jahr zuvor. «Die Zahlen sind nicht zufriedenstellend», sagte Finanzvorstand Stephan Schulak.
Der Konzern will nun seine Abhängigkeit von der Autobranche verringern. Vor allem im Bereich der Medizintechnik sehe das Unternehmen großes Potenzial, sagte Reuter. Auch jenseits von Europa will sich Kuka breiter aufstellen und sich stärker in den Wachstumsmärkten Asien, Südamerika und China engagieren. Nach einem Streit mit dem Großaktionär Grenzebach war die Führung des Konzerns ausgetauscht worden. Inzwischen läuft die Suche nach einem neuen Mann an der Spitze.
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