Shell kündigt Wachstum und Stellenstreichungen an
(dpa) Der niederländisch-britische Erdölkonzern Shell hat eine erhebliche Ausweitung seiner Ölproduktion und neue Sparmaßnahmen angekündigt - darunter die Streichung weiterer 1.000 Jobs. Im Laufe des Jahres 2012 werde die Ölproduktion im Vergleich zu 2009 um elf Prozent auf 3,5 Millionen Barrel pro Tag gesteigert, erklärte Shell-Chef Peter Voser am Dienstag in London (1 Barrel = 159 Liter). «Wir sind fest entschlossen, eine neue Welle des finanziellen und produktiven Wachstums in Gang zu setzen», betonte er bei der Vorstellung der Shell-Strategie für die nächsten Jahre.
2010 seien Kostensenkungen im Umfang von einer Milliarde Dollar (730 Millionen Euro) vorgesehen. Bis Ende 2011 sollen 2.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, 1.000 mehr als zuvor bereits von Voser angekündigt worden war. In welchen Unternehmensbereichen des Konzerns, der weltweit rund 100.000 Menschen beschäftigt, die 1.000 zusätzlichen Stellen wegfallen werden, sagte Voser nicht. Shell hatte im vergangenen Jahr bereits 5.000 Jobs gestrichen und für dieses Jahr den Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen angekündigt. In Den Haag erklärte ein Firmensprecher auf Anfrage, dass die neuen Stellenkürzungen ohne betriebsbedingte Entlassungen realisiert werden sollen.
«Das Unternehmen ist zu kompliziert geworden und hat langsamer (auf Marktentwicklungen) reagiert, als uns das lieb war», räumte Voser ein. Deshalb werde Shell künftig effektiver aufgestellt. Neben Sparmaßnahmen plant der nach Marktwert größte Erdölkonzern Europas «substanzielle» Investitionen in neue Projekte. «Wir konzentrieren uns dabei auf die finanzielle Leistung, auf die Geldschöpfung und die Erträge», sagte Voser. Neue Öllagerstätten sollen mit Blick bis zum Jahr 2020 in Nordamerika und Australien erschlossen werden. Auch in zusätzliche Raffineriekapazitäten werde Shell umfangreich investieren.
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