LANXESS nach starkem Schlussquartal 2009 zuversichtlich

"Challenge09-12“: 170 Millionen Euro Einsparungen

22.03.2010 - Deutschland

Nach einem starken Schlussquartal 2009 blickt der Spezialchemie-Konzern LANXESS AG zuversichtlich ins Geschäftsjahr 2010. Gestützt wird diese Erwartung durch die weiterhin positive Nachfrageentwicklung aus der Region Asien/Pazifik sowie Einsparungen im Rahmen des konzernweiten Maßnahmenpakets „Challenge09-12“.

„Wir erwarten daher für 2010 ein deutlich verbessertes Ergebnis gegenüber 2009, auch wenn zurzeit noch kein selbst tragender Aufschwung erkennbar ist“, sagte der LANXESS-Vorstandsvorsitzende Axel C. Heitmann bei der Vorlage der Bilanz 2009 in Köln.

Im Geschäftsjahr 2009 wurde der Konzern wie erwartet hart von dem globalen Nachfrageeinbruch getroffen. Der Konzern-Umsatz ging gegenüber dem Vorjahr um 23,1 Prozent auf 5,06 Milliarden Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen betrug 465 (722) Millionen Euro und lag damit im oberen Bereich des angepassten Zielkorridors von 450 bis 470 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen erreichte im Gesamtjahr 9,2 (11,0) Prozent. Das Konzernergebnis betrug 40 (183) Millionen Euro. Durch „Challenge09-12“ sparte der Konzern in 2009 Kosten von rund 170 Millionen Euro ein.

„Unsere Ergebnisse für das Krisenjahr 2009 zeigen, dass wir den Belastungstest gut bestanden haben“, fügte Heitmann hinzu.

Geschäftsergebnis 4. Quartal 2009

Das Schlussquartal 2009 entwickelte sich gegen den bei LANXESS üblichen saisonalen Trend. In den letzten Wochen des Geschäftsjahres unterstützten die starke Entwicklung in Asien sowie die hohe Nachfrage nach Winterreifen in Europa und Nordamerika vor allem das Kautschuk-Geschäft. So wurde mit 1,39 Milliarden Euro der Umsatz des dritten Quartals 2009 (1,37 Milliarden Euro) leicht übertroffen. Im Vergleich mit dem Schlussquartal 2008 ergab sich ein Rückgang um 4,8 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag im vierten Quartal 2009 mit 144 Millionen Euro leicht über dem dritten Quartal. Das von der Krise geprägte Schlussquartal 2008 mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 87 Millionen Euro wurde deutlich übertroffen. Das Konzernergebnis im vierten Quartal 2009 betrug 14 Millionen Euro, nachdem im entsprechenden Vorjahresquartal ein Verlust von 32 Millionen Euro angefallen war. Im dritten Quartal 2009 hatte der Konzernergebnis 23 Millionen Euro betragen.

Entwicklung in den Regionen

Bei der Umsatzentwicklung im Gesamtjahr erwies sich die Region Asien/Pazifik als Stabilisator. Im Jahresvergleich fiel dort der Rückgang um 1,3 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro gering aus. Der Anteil am Konzernumsatz kletterte von 17,6 auf 22,6 Prozent und belegt den Erfolg der Konzern-Strategie, konsequent zusätzliche Wachstumschancen in Asien zu nutzen.

Nunmehr steht die Region Asien/Pazifik in ihrer Bedeutung an zweiter Stelle hinter der Region EMEA (ohne Deutschland). Dort ergab sich ein Rückgang um 29,3 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro und führte zu einem Umsatzanteil von jetzt 30,8 Prozent. Der Deutschland-Umsatz lag mit 1,06 Milliarden Euro um 25,2 Prozent unter Vorjahr. Deutschland repräsentiert damit 21,0 Prozent am Konzernumsatz. In der Region Nordamerika ging der Umsatz um 27,3 Prozent auf 781 Millionen Euro zurück. Der entsprechende Anteil liegt damit bei 15,4 Prozent. Die Region Lateinamerika erzielte mit 515 Millionen Euro einen um 28,9 Prozent niedrigeren Umsatz. Der anteilige Umsatz beträgt damit 10,2 Prozent.

Die auf die BRIC-Staaten fokussierte Wachstumsstrategie von LANXESS trägt indessen Früchte. Der Anteil von Brasilien, Russland, Indien und China am Gesamtumsatz stieg in 2009 auf 20,1 Prozent von zuvor 16,1 Prozent. In absoluten Zahlen liegt der Anteil dieser Staaten am Umsatz nun bei 1,02 Milliarden Euro.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Das Segment Performance Polymers erlitt im Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise einen deutlichen Umsatzeinbruch, der durch die einsetzende Nachfragebelebung in Asien in der zweiten Jahreshälfte leicht gemildert wurde. Der Segmentumsatz ging entsprechend um 27,2 Prozent auf 2,39 Milliarden Euro zurück. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 39,5 Prozent auf 250 Millionen Euro, die EBITDA-Marge wurde dennoch mit 10,5 Prozent im zweistelligen Bereich gehalten.

Der Umsatz im Segment Advanced Intermediates sank gegenüber dem Vorjahr um 15,7 Prozent auf 1,10 Milliarden Euro. Die Geschäfte mit Agrochemikalien zeigten sich im Jahresverlauf stabil und waren eine wesentliche Stütze. Leicht rückläufig entwickelten sich die Geschäfte mit automobilnahen Bereichen sowie mit Pharmakunden. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag mit 154 Millionen Euro um 17,2 Prozent unter Vorjahr. Die EBITDA-Marge erreichte mit 13,9 Prozent nahezu das Vorjahresniveau.

Im Segment Performance Chemicals ging der Umsatz im Jahresvergleich um 20,7 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro zurück. Keine Business Unit konnte sich im Vorjahresvergleich dem Mengenverlust entziehen. Tendenziell am stärksten betroffen waren die Geschäftsfelder, die einen Großteil ihres Umsatzes mit automobilnahen Bereichen erzielen. Bei einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 182 (241) Millionen Euro erreichte die Marge mit 11,9 Prozent ebenfalls fast das Vorjahresniveau.

Schulden verringert

Die Nettoverschuldung ging deutlich auf 794 (864) Millionen Euro zurück. Die Gründe für diese positive Entwicklung waren das strikte Working Capital-Management, eine konsequente Ausgabendisziplin, sowie die deutliche Steigerung des operativen Cashflows um 14,8 Prozent auf 565 Millionen Euro. „Unsere wesentlichen Finanzkennziffern belegen, dass wir die Krise solide gemeistert haben“, sagte Finanzvorstand Matthias Zachert.

LANXESS verfügte zum Bilanzstichtag über eine Liquiditätsreserve von deutlich über zwei Milliarden Euro. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 1,7 Milliarden Euro.

Vorschlag: Stabile Dividende

LANXESS will ungeachtet des herausfordernden Geschäftsjahres die Dividende für 2009 stabil halten. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen deshalb der Hauptversammlung am 28. Mai 2010 die Ausschüttung einer gegenüber 2008 unveränderten Dividende von 0,50 Euro je Aktie vor. Das Ausschüttungsvolumen würde rund 42 Millionen Euro betragen.

Ausblick

LANXESS geht davon aus, dass sich das wirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2010 regional unterschiedlich entwickelt. Dabei wird für Asien eine deutliche Verbesserung erwartet. Insbesondere aus China und Indien kommen wieder zunehmend positive Wachstumssignale, vor allem im Kautschuk-Bereich. Eine zunehmende Verbesserung des wirtschaftlichen Umfeldes wird auch für Lateinamerika, und hier insbesondere in Brasilien, gesehen. In Nordamerika und Europa bleibt dagegen die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung weiter bestehen.

Bei den Rohstoffkosten geht LANXESS für das Jahr 2010 von einem weiteren Preisanstieg aus. Nach dem deutlichen Verfall der Preise für Rohstoffe setzte ab dem zweiten Quartal 2009 wieder ein Anstieg der Rohstoffkosten ein, der zu Jahresbeginn 2010 weiter anhielt. An der Preis-vor-Menge-Strategie hält der Konzern konsequent fest.

Die allmähliche und regional unterschiedliche Erholung wird sich fortsetzen, begleitet von einer sich wieder normalisierenden Ertrags-Saisonalität. „Das 4. Quartal 2009 und unser Start ins neue Jahr stimmen uns zuversichtlich“, sagte Heitmann. Da die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin mit Risiken behaftet ist, setzt LANXESS auch künftig auf die konsequente und erfolgreiche Umsetzung des globalen Maßnahmenpaketes „Challenge09-12“ und die damit verbundenen positiven Auswirkungen auf die Ertragslage. Im laufenden Jahr sind Einsparungen von 140 Millionen Euro vorgesehen.

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