Deutsche Badegewässer sind sauber
98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllen die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Etwa 91 Prozent wurden sogar mit der besten Note „ausgezeichnet“ bewertet. Dies zeigen die am 29. Mai von der EU-Kommission veröffentlichten Daten zur Wasserqualität der Badegewässer 2017. Die Ergebnisse geben einen guten Anhaltspunkt, wo Urlauber in diesem Sommer die besten Badegewässer finden können.
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Nur acht deutsche Badegewässer wurden 2017 von der Kommission mit mangelhaft bewertet. Außerdem waren 20 Badegewässer während der gesamten Badesaison geschlossen. Ursachen für die Schließungen waren Sanierungsarbeiten, das Fehlen eines Betreibers oder zu wenig Badende. Nur in drei Fällen waren die Badegewässer wegen schlechter Wasserqualität oder Cyanobakterien (Blaualgen) geschlossen. Damit bleibt die Qualität der deutschen Badegewässer weiterhin gut – auch 2016 wurden ähnliche Ergebnisse gemeldet.
Badegewässer sind nicht nur zum Baden da, sondern werden wie alle Gewässer vielfältig genutzt und damit potentiell verschmutzt – zum Beispiel durch Abwassereinleitungen oder Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen. Daher wird die hygienische Wasserqualität regelmäßig von den zuständigen Behörden der Bundesländer überprüft. In der Badesaison 2017 wurden 2.287 deutsche Badegewässer untersucht, insgesamt wurden 13.382 Wasserproben genommen und ausgewertet. Von den Badegewässern lagen 366 an der Küste von Nord- und Ostsee, 1.889 an Binnenseen und nur 32 an Flüssen. Die Einrichtung von Badegewässern an Flüssen ist schwierig, da die Wasserqualität der meisten Flüsse stark schwankt und vor allem nach Regenfällen oft schlecht ist. Das UBA rät deshalb bei unbekannter Wasserqualität vom Baden in Flüssen ab.
Aktuelle Untersuchungen können für jedes Badegewässer online auf den Internetseiten der Bundesländer eingesehen werden. Individuelle Badegewässerprofile werden im Internet und als Aushang am jeweiligen Badegewässer veröffentlicht. Hier gibt es Informationen zu Verschmutzungsquellen (zum Beispiel Abwassereinleitungen) und sonstigen möglichen Gefahren für die Badenden, beispielsweise Cyanobakterien.
Probleme mit massenhaftem Wachstum von Cyanobakterien erkennt man als sogenannte „Blaualgenblüte“ an einer blaugrünen Trübung des Wassers. Hier gibt es eine einfache Regel, ab wann man in solchem Wasser nicht mehr baden gehen sollte: bis zu den Knien ins Wasser gehen – wenn man seine Füße nicht mehr sieht, sind zu viele Cyanobakterien im Wasser.
Die EG-Badegewässerrichtlinie
Die EG-Badegewässerrichtlinie legt fest, wie die Qualität der Badegewässer überprüft wird. Zum Schutz der Badenden vor Infektionskrankheiten müssen zwei mikrobiologische Parameter als Indikatoren für Krankheitserreger regelmäßig untersucht werden: die Bakterien Escherichia coli und intestinale Enterokokken. Seit der Einführung dieser Überwachung im Jahre 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer stark verbessert. So gab es in den 1990er Jahren noch 10 bis 15 Prozent mangelhafte Badegewässer gegenüber nur noch 0,3 Prozent in der Badesaison 2017.
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