Chemie-Arbeitgeber weisen 7-Prozent-Forderung als unrealistisch zurück
Tarifrunde in Baden-Württemberg gestartet
Die Tarifrunde für die chemische und pharmazeutische Industrie in Baden-Württemberg hat begonnen: Die Chemie-Arbeitgeber haben die Forderung der Gewerkschaft nach insgesamt 7 Prozent mehr Entgelt und Urlaubsgeld zurückgewiesen. Thomas Mayer, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie), forderte die Gewerkschaft IG BCE auf, realistisch zu bleiben: "Die mittelständischen Chemie- und Pharmaunternehmen in Baden-Württemberg müssen sich auf rauere Zeiten einstellen. Die Produktivität der Unternehmen ist mittelfristig nur leicht gestiegen, die Inflation ist sehr moderat. Deshalb ist die 7-Prozent-Forderung unrealistisch. Wir sind bereit, die gute Konjunktur zu berücksichtigen und Entgelterhöhungen zu vereinbaren, jedoch ohne hohe dauerhafte Belastungen für unsere Standorte."
Die baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeber zahlen derzeit einem Tarifmitarbeiter im Durchschnitt 60.000 Euro im Jahr. "Das ist ein hoher Ausgangswert", so Mayer weiter. Eine produktivitäts- und inflationsorientierte Entgeltanpassung sei angesichts der zahlreichen wirtschaftlichen Unsicherheiten angemessen. Dazu zählten die schwierigen Handelsbeziehungen beim Export. Hinzu kommen das Anziehen des Ölpreises und die stete Preiserhöhung bei wichtigen Rohstoffen.
Der Auftakt für die Tarifverhandlungen in Baden-Württemberg ist Montag, der 25. Juni 2018. Verhandelt wird in Karlsruhe zwischen den Tarifkommissionen von agvChemie und Gewerkschaft IG BCE. Verhandlungsführer der Chemie-Arbeitgeber ist Edgar Vieth, Vorsitzender der Tarifkommission und stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes. Nach der regionalen Tarifverhandlung für Baden-Württemberg wird auf Bundesebene am 5. September 2018 weiterverhandelt.
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