Süd-Chemie in schwierigem Geschäftsumfeld gut behauptet

Süd-Chemie bei Umsatz und Ergebnis moderat unter Vorjahr und blickt optimistisch ins Jahr 2010

01.04.2010 - Deutschland

Die Süd-Chemie AG, München, hat sich im Krisenjahr 2009 vergleichsweise gut behauptet. Aufgrund des rezessionsbedingt drastischen Nachfragerückgangs in zahlreichen Kundensegmenten sank der Umsatz des Spezialchemieunternehmen für Adsorbentien, Additive und Katalysatoren um 10 Prozent auf 1,072 Mrd. Euro (2008: 1,191 Mrd. Euro). In der Region Asien/Mittlerer Osten, deren dynamische Schwellenländer die Rezession schnell hinter sich ließen, wurden Umsatzzuwächse um 10 Prozent oder 33,8 Mio. Euro erzielt. Diese federten die rezessionsbedingten Rückgänge in Europa und Nordamerika ab. Die Süd-Chemie erwirtschaftete 2009 insgesamt 85 Prozent des Umsatzes außerhalb Deutschlands und bereits über ein Drittel in der Region Asien/Mittlerer Osten.

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) sank im Vergleich zum Rekordergebnis des Vorjahres (2008: 116,9 Mio. Euro) um 11,5 Prozent auf 103,5 Mio. Euro und lag damit über den Erwartungen. Das EBIT enthält allerdings positive Sondereinflüsse in Höhe von 14,9 Mio. Euro (2008: 10,5 Mio. Euro), die vor allem auf einen Sonderertrag im Zuge der Akquisition eines Katalysatorenstandorts in China zurückzuführen sind. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern, und Abschreibungen (EBITDA) ging 2009 lediglich um 1,2 Prozent auf 163,8 Mio. Euro zurück. Mit einer im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozentpunkte auf 15,3 Prozent verbesserten operativen Ergebnismarge (EBITDA-Marge) hat das Unternehmen in der Wirtschaftskrise seine Ertragskraft behauptet. Der Konzernjahresüberschuss ging 2009 um 21,5 Prozent auf 45,4 Mio. Euro zurück. Aufsichtsrat und Vorstand werden der Hauptversammlung am 19. Mai 2010 eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro je Aktie vorschlagen.

Ein frühzeitig beschlossenes und konsequent umgesetztes Sparpaket, das neben allgemeinen Kostensenkungen einen weitgehenden Einstellungsstopp, Kurzarbeit, Investitionskürzungen und Maßnahmen zum Abbau des Umlaufvermögens umfasste, sicherte im Rezessionsjahr die gute Liquiditäts- und Ertragssituation des Unternehmens nachhaltig.

Innovations- und Wachstumsstrategie fortgesetzt, Finanzlage solide

Trotz Rezession und Sparmaßnahmen hat Süd-Chemie die nachhaltige Wachstums- und Innovationsstrategie auch 2009 fortgesetzt. So steigerte das Unternehmen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Vorjahresvergleich um 10 Prozent auf 57,7 Mio. Euro. Trotz eines Rückgangs zum Vorjahr um 45 Prozent lagen die Investitionen mit 67,7 Mio. Euro weiter deutlich über den Abschreibungen. Sie wurden vor allem für den Aufbau von Produktionsanlagen in Zukunftstechnologien in Deutschland wie etwa die Dieselabgaskatalyse sowie zur Finanzierung des starken Wachstums in Asien, insbesondere China, verwendet. Die Eigenkapitalquote stieg um 1,9 Prozentpunkte auf 35,3 Prozent. Die Nettofinanzverbindlichkeiten stiegen wegen niedriger Verkäufe von Kundenforderungen geringfügig um 5,3 Prozent auf 362,5 Mio. Euro. Der dynamische Verschuldungsgrad als Verhältnis von Nettofinanzverbindlichkeiten zu EBITDA verschlechterte sich nur leicht von 2,1 im Vorjahr auf 2,2. Damit verfügt die Süd-Chemie weiterhin über eine solide Finanzierungsstruktur und ausreichend Liquiditätsspielraum.

Geschäftsentwicklung der Segmente

Die Geschäftsentwicklung war in den Geschäftsbereichen unterschiedlich. Der Geschäftsbereich Katalysatoren-Technologie entzog sich dem Abwärtstrend in der chemischen Industrie und erreichte dank projektbedingter Zuwächse im Petrochemie- und Raffineriegeschäft insbesondere in Asien mit 441,2 Mio. Euro nahezu das Umsatzniveau des Vorjahres (2008: 443,7 Mio. Euro). Inzwischen macht das Geschäft mit Industriekatalysatoren gut 40 Prozent des Konzernumsatzes aus. Ebenso robust entwickelten sich der Geschäftsbereich Schutzverpackungen, dessen Produkte unter anderem in der 2009 sehr stabilen Pharmaindustrie eingesetzt werden (Umsatzplus von 1,9 Prozent auf 126,3 Mio. Euro), und der Geschäftsbereich Wasserbehandlung (Umsatzplus von 0,9 Prozent auf 67,6 Mio. Euro). In den beiden Geschäftsbereichen Adsorbentien und Additive (Umsatzminus von 11,3 Prozent auf 238,7 Mio. Euro) sowie Gießereiprodukte und Spezialharze (Umsatzminus von 32,7 Prozent auf 162,8 Mio. Euro) führte das Geschäft mit Gießereichemikalien und -zusatzstoffen für die von der Rezession stark getroffenen Branchen Automobilindustrie und Maschinenbau zu deutlichen Umsatzrückgängen. Auch der Geschäftsbereich Energie und Umwelt, der in zyklischen Abnehmermärkten wie der Halbleiter- und Chemieindustrie tätig ist und dessen Geschäfte zum Teil Start-up-Charakter haben, hatte mit starken Umsatzrückgängen (Umsatzminus von 23,1 Prozent auf 35,0 Mio. Euro) zu kämpfen.

Ausblick auf 2010

Ende 2009 hat sich das Geschäftsumfeld nach der tiefen Rezession aufgehellt. Die Weltwirtschaft und der globale Chemiemarkt als wichtigste Kundenbranche der Süd-Chemie sind wieder auf einen Wachstumspfad eingeschwenkt. Deshalb und aufgrund der harten Sparmaßnahmen des Jahres 2009 ist der Vorstand der Süd-Chemie optimistisch, dass das Unternehmen 2010 wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zurückkehren wird. Das Unternehmen wird im Geschäftsjahr 2010 voraussichtlich einen Konzernumsatz von 1,125 Mrd. Euro erreichen; das entspricht einem Plus von rund 5 Prozent. Auch die Profitabilität wird 2010 sich wieder verbessern. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT wird 2010 um rund 10 Prozent steigen. Eine weiter erstarkende Weltwirtschaft vorausgesetzt, wird die Süd-Chemie 2011 ihr Geschäft und ihre Profitabilität weiter dynamisch verbessern.

Dr. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG, sagte: „Trotz des kräftigen wirtschaftlichen Abschwungs haben wir uns im Rezessionsjahr vergleichsweise gut behauptet und unsere führenden Marktpositionen ausgebaut. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt haben wir uns mit relativ moderaten Umsatz- und Ergebnisrückgängen respektabel geschlagen. Für den globalen Aufschwung im laufenden Jahr und darüber hinaus sind wir gerüstet und optimistisch, dass Süd-Chemie 2010 wieder auf ihren nachhaltigen profitablen Wachstumskurs zurückkehren wird.“

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