Suche nach dem „perfekten“ Heizöl
Ablagerungen bei der Gemischaufbereitung sind technisch beherrschbar
OWI
Am OWI wurden zwei Prüfstände entwickelt, mit denen sich die Verkokungsneigung technischer Gemischaufbereitungssysteme (poröses Medium und Dralldruckzerstäuber) untersuchen lässt. Es stellte sich heraus, dass Heizöl mit biogenen Anteilen von 10 und 20 % Fettsäuremethylester (FAME, fatty acid methyl ester) deutlich stärker zur Ablagerungsbildung neigt als reines Heizöl und Heizöl mit einem Anteil von 10 % hydriertem Pflanzenöl (HVO). Bei gealterten Heizöl-FAME-Mischungen zeigte sich sehr eindeutig, dass gealterte Brennstoffe zu vermehrter Ablagerungsbildung neigen. Durch die Zumischung eines Additivs zum Bioheizöl wurden die Ablagerungen deutlich verringert, ließen sich aber nicht ganz vermeiden. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Regeneration verkokter metallischer Oberflächen. Hier zeigte sich, dass die in den Versuchen mit reinem Heizöl und Heizöl mit 10 % hydriertem Pflanzenöl gebildeten Ablagerungen durch eine thermische Behandlung bei zirka 300 °C innerhalb weniger Minuten abgebaut werden konnten. Bei Bioheizöl-Mischungen führten höhere Temperaturen von 450 bis 500 °C zu dem gleichen Ergebnis. Die Ergebnisse bei den Ablagerungen und ihrer Regeneration zeigten sich in beiden Prüfständen gleichermaßen und sind damit unabhängig von der Art des Gemischaufbereitungssystems.
Die Frage, warum auch auf Basis der Anforderungsnorm scheinbar identische reine Heizöle zu stark unterschiedlicher Ablagerungsbildung neigen können, ließ sich nicht abschließend klären. Detaillierte analytische Untersuchungen der chemisch-physikalischen Eigenschaften eines unkritischen und eines kritischen Heizöls ergaben allerdings Hinweise darauf, dass kleine, aber messbare Unterschiede von aromatischen Verbindungen und langkettigen Alkanen in den beiden Brennstoffen eine Rolle spielen könnten. Reste dieser Verbindungen wurden auch in den untersuchten Ablagerungen gefunden. Diese Verbindungen befinden sich bereits im Rohöl und werden offenbar durch die Verarbeitung in Raffinerien nicht ganz aus den Mineralölprodukten entfernt. In einem Folgeprojekt sollen mögliche Zusammenhänge näher untersucht werden.
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft
Holen Sie sich die Chemie-Branche in Ihren Posteingang
Ab sofort nichts mehr verpassen: Unser Newsletter für die chemische Industrie, Analytik, Labor und Prozess bringt Sie jeden Dienstag und Donnerstag auf den neuesten Stand. Aktuelle Branchen-News, Produkt-Highlights und Innovationen - kompakt und verständlich in Ihrem Posteingang. Von uns recherchiert, damit Sie es nicht tun müssen.