Neuer Super-Kunststoff mit positiver Ökobilanz
RWTH Aachen erarbeitet mit Covestro und weiteren Partnern Prozess zu Produktion im Großformat
Umweltverträgliche und wirtschaftliche Produktion
Im aktuellen BMBF-Forschungsprojekt „DreamCompoundConti“ soll nun ein kontinuierliches Verfahren entwickelt werden, um eine umweltverträgliche und wirtschaftliche Produktion im Industriemaßstab zu ermöglichen. Das BMBF fördert das Vorhaben über die nächsten drei Jahre mit bis zu 1,5 Millionen Euro – im Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA³)“ in der Maßnahme „r+Impuls – Impulse für industrielle Ressourceneffizienz“ (Förderkennzeichen 033R199). „Mit dem neuen Verbundprojekt unterstreichen wir unser Bestreben, besonders leistungsfähige Kunststoffe auf klimaschonende und gleichzeitig wirtschaftlich effiziente Weise zu produzieren“ sagt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro.
Schlanker Produktionsprozess
Eine Besonderheit der Herstellung von HPT besteht darin, dass sie auf sehr gut zugänglichen Basischemikalien beruhen. Diese werden ohnehin für die Produktion etwa von Schaumstoffen eingesetzt und müssen somit nicht eigens hierfür hergestellt werden. Ein neuartiges Katalysatorensystem ermöglicht nun erstmalig die Herstellung von thermoplastischem HPT aus diesen Basischemikalien. Das spart im gesamten Prozess CO2-Emissionen und Energie ein, weil im Vergleich zur Produktion herkömmlicher Hochleistungsthermoplasten aufwändige Prozessschritte entfallen. Im Vergleich zu den am Markt bereits verfügbaren Produkten ergeben sich messbare Ressourceneinsparmöglichkeiten: Ein erstes Life Cycle Assessment (LCA) der RWTH Aachen für den industriellen Herstellungsprozess hat gezeigt, dass HPT im Vergleich zu ähnlichen Thermoplasten um mehr als 20 Prozent geringere Treibhausgas-Emissionen für die Produktion aufweisen. Gleichzeitig kommt das neue kontinuierliche Verfahren, das die Projektpartner erarbeiten und umsetzen wollen, mit weniger Lösungsmitteln aus. Es wird daher eine deutlich bessere Ökobilanz im Vergleich zu konventionellen Prozessen erwartet.
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