Energieforschung für die Zukunft

08.04.2010 - Deutschland

Das Energie-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen zeigt auf der Hannover-Messe 2010 erstmals den Prototypen eines modularen Brennstoffzellensystems. Das System, das sowohl die Herstellung vereinfacht als auch die Herstellungskosten senkt und zusätzlich noch die Leistung der Brennstoffzelle steigert, ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts gemeinsam mit den Firmen Gräbener Maschinentechnik (Netphen-Werthenbach), Propuls (Gelsenkirchen) und Ritter Elektronik (Remscheid).

Brennstoffzellen sind Energieumformer und können auf direktem Weg die im Wasserstoff gespeicherte Energie in elektrische Energie umwandeln. Dabei spielt ein Bauteil eine wichtige Rolle: die Polplatte. Sie wird bisher überwiegend aus Graphit (der Stoff, der Bleistifte schreiben lässt) hergestellt. Um die Polplatten in die benötigte Form zu bringen, werden sie unter großem Aufwand gefräst oder gespritzt. Ein Ziel des Forschungsprojekts war daher die Suche nach alternativen Werkstoffen. Die Gelsenkirchener Forscher experimentierten mit metallischen Polplatten, die aus einem Blech umgeformt werden können: Ähnlich wie bei einer Kuchenbackform werden die benötigten Konturen in ein Blech gepresst. Damit fanden sie ein einfaches und preiswertes Verfahren, das in Zukunft die Herstellungskosten deutlich senken kann.

Ein weiterer Teil der Forschungen zielte in Richtung der besseren Wartung von Brennstoffzellensystemen: Um die Ausgangsspannung von Brennstoffzellen zu erhöhen, werden mehrere von ihnen zu einem so genannten "Brennstoffzellenstack" zusammen geschaltet. Bei dem Prototypen werden die Zellenmodule hintereinander in das Gehäuseunterteil eingesteckt. Danach wird das Gehäuse mit einem Deckel verschlossen und die Module durch eine Flüssigkeit verpresst. Um eine einzelne, defekte Brennstoffzelle aus dem Zusammenschluss austauschen zu können, sind die Montageschritte nun einfacher umzusetzen: Druck ablassen, Gehäuse öffnen, Bauteil tauschen, wieder zusammenfügen und neu verschließen, fertig! Das bisher bestehende Risiko, andere Systembauteile bei einer Reparatur zu beschädigen, entfällt. Das robuste System kann beispielsweise als netzunabhängige Energieversorgung bei Baustellenampeln oder auch in Elektro-Kleinfahrzeugen eingesetzt werden.

Erstmals wird auch der Prototyp einer Transversalflussmaschine der breiten Öffentlichkeit vorgestellt: Maschinenbauer und Energiesystemtechniker der Fachhochschule Gelsenkirchen haben in den vergangenen rund eineinhalb Jahren an der speziellen Maschine gearbeitet. Das Besondere an ihr ist, dass der magnetische Fluss nicht nur radial, sondern auch axial geführt wird. Dadurch erzielt die Maschine eine hohe Kraftdichte. Die Transversalflussmaschine der Fachhochschule Gelsenkirchen ist eine technisch interessante Alternative für den Betrieb von Windkraftanlagen und hierbei ganz besonders für die so genannten Darrieus-Windräder. Bei diesem Prinzip drehen sich die Flügel, im Gegensatz zur Windmühle, um eine vertikale, zentrale Achse. Die beim Prototypen gewählte hochpolige Ausführung benötigt keine Getriebeübersetzung und somit entfällt der Getriebeverschleiß.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Diese Produkte könnten Sie interessieren

Multi-Liter Hydrogen Gasgenerator

Multi-Liter Hydrogen Gasgenerator von VICI

Labor-Wasserstoffversorgung neu definiert

Bis zu 18 l/min Wasserstoff mit 99,99997% Reinheit und intuitiver Touchscreen-Steuerung

Wasserstoff-Generator
CATLAB Catalysis and Thermal Analysis

CATLAB Catalysis and Thermal Analysis von Hiden Analytical

Ein System zur Katalysatorcharakterisierung, kinetischen und thermodynamischen Messungen

Integriertes Mikroreaktor-Massenspektrometer für Reaktionstests, TPD/TPR/TPO und Pulschemisorption.

Massenspektrometer
Loading...

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

So nah, da werden
selbst Moleküle rot...