Wegen Diesel-Krise? Palladiumpreis steigt auf Rekordhoch
(dpa) Der Preis des für die Autoindustrie wichtigen Edelmetalls Palladium ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Am Mittwoch kostete eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) Palladium an den Rohstoffbörsen erstmals mehr als 1500 US-Dollar. Das Metall, das zur Produktion von Auto-Katalysatoren verwenden wird, hat sich dank einer starken Nachfrage seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent verteuert - das hat auch mit der Diesel-Krise zu tun, meint Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank.
Ausschlaggebend für die Knappheit bei Palladium ist laut Fritsch eine hohe Nachfrage aus der Automobilindustrie. Diese habe im vergangenen Jahr 85 Prozent der gesamten Nachfrage ausgemacht. Palladium werde hauptsächlich in Katalysatoren eingesetzt; wegen verschärfter Emissionsvorschriften steige der Bedarf.
Hinzu komme, dass der Diesel bei vielen Verbrauchern in Misskredit geraten sei. «Zusätzlich nachfrageverstärkend wirkt die Dieselkrise in Europa und die daraus resultierende Verschiebung von Diesel- zu Benzinautos», kommentierte Fritsch. Denn während für Diesel-Katalysatoren eher Platin benötigt wird, wird Palladium insbesondere bei Benzinern eingesetzt. Der Preis für Platin hat sich seit Jahresbeginn nur vergleichsweise wenig verändert.
Dass Autos wegen des hohen Palladium-Preises spürbar teurer werden, müssen Käufer jedoch nicht fürchten. Je Katalysator würden nur wenige Gramm Palladium benötigt, heißt es aus der Autoindustrie. Bezogen auf die Gesamtkosten eines Autos falle der hohe Palladium-Preis daher nicht nennenswert ins Gewicht.
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