Verunreinigtes Öl aus Russland
Vier Verdächtige festgenommen
(dpa) Russland hat nach Unterbrechungen von Öllieferungen nach Europa aufgrund verschmutzter Rohstoffe vier Verdächtige festgenommen. Es werde wegen Diebstahls, Beschädigung von wichtigen Objekten und Gründung einer kriminellen Gruppe ermittelt, sagte der russische Energieminister Alexander Nowak am Dienstag bei einer Sitzung mit Regierungschef Dmitri Medwedew. Die Verdächtigen seien in Untersuchungshaft, sagte er russischen Agenturen zufolge in Moskau.
Ende April waren russische Öllieferungen nach Deutschland und Westeuropa über die russische Pipeline «Druschba» (Freundschaft) teilweise unterbrochen gewesen. Mehrere Länder beklagten schlechte Öl-Qualität. Das gelieferte Rohöl enthielt zu viele Chloride, die in den Raffinerien Schaden anrichten. Die Chloride werden bei der Förderung des Rohöls benötigt, anschließend aber wieder entfernt.
Der betroffene Pipelinebetreiber Transneft betonte, dass Mitarbeiter entweder Vorschriften missachtet oder absichtlich das Öl verunreinigt haben könnten. Kremlchef Wladimir Putin sprach daraufhin von einem riesigen Imageschaden für die Rohstoffmacht Russland. Seit Anfang Mai fließe wieder sauberes Öl über die «Druschba»-Pipeline nach Weißrussland, hieß es. Minister Nowak gehe davon aus, dass sich die Situation bis zur zweiten Monatshälfte wieder vollständig normalisiere.
Verbraucher in Deutschland müssen durch die Unterbrechung bislang keine Engpässe befürchten. Die Versorgung mit Benzin, Diesel und Heizöl sei gesichert, teilten deutsche Behörden mit. Es gebe ausreichend Reserven. Die «Druschba»-Pipeline trägt rund ein Drittel zur Rohölversorgung Deutschlands bei.
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